zum Hauptinhalt
Einen Sonderforschungsbereich hat die TU noch.

© imago images/Rolf Kremming

TU Berlin: Forschungsgelder gehen zurück

Die Technische Universität Berlin verzeichnet erstmals seit Längerem einen Rückgang ihrer Drittmittel. Ein Punkt ist dabei besonders bedenklich.

Drittmittel – also bei Förderorganisationen oder Unternehmen eingeworbene Forschungsgelder – sind für Hochschulen eminent wichtig: finanziell, aber auch aus Reputationsgründen. Jetzt meldet die Technische Universität zum ersten Mal seit Langem einen Rückgang ihrer Drittmittel, was im Akademischen Senat sofort Sorgen und Debatten hervorrief.

Zu den Zahlen: Während von 2019 bis 2022 ein stetiger Anstieg von 193 Millionen auf 221 Millionen Euro zu verzeichnen war, rechnet die TU für 2023 noch mit 211 Millionen Euro Drittmitteln. Von einer „gewissen Delle“ sprach Stephan Völker, TU-Vizepräsident für Forschung: „Wir müssen mehr machen“ – auch wenn das gar nicht so einfach sei, weil auch Drittmittelgeber inzwischen weniger Geld in ihren Töpfen hätten.

Besonders bedenklich sei aus Sicht von Völker der deutliche Rückgang der Förderungen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG-Mittel gelten in der Wissenschaft als eine Art „Goldstandard“, wenn es um den Ausweis von Leistungsfähigkeit einer Hochschule geht, auch wenn die Jagd nach immer mehr Drittmitteln von vielen Forschenden kritisiert wird.

Auffällig ist in Sachen DFG-Mittel, dass die TU die Federführung über nur noch einen Sonderforschungsbereich (SFB) hat, dazu einen „Transregio“-SFB, wo sie sich die Sprecherrolle mit einer Nicht-Berliner Uni teilt. Die SFBs sind nach den Exzellenzprojekten –  wo die TU besser dasteht – die größten und wichtigsten Vorhaben, die die DFG mit vielen Millionen Euro fördert. Zum Vergleich: Die TU München verfügt über sechs SFBs, die Freie Universität Berlin über zehn, die LMU München sogar über 16 SFBs.

Die TU habe bereits zehn Initiativen für neue Anträge gestartet und versuche kontinuierlich, geeignete Vorhaben zu identifizieren, sagte Völker: Er hoffe, dass dies ab 2025 Früchte tragen werde. In der sich anschließenden Debatte zeigten sich einige skeptisch, ob das gelingen werde. „Die Talsohle wird länger dauern, der Wettbewerb ist noch härter geworden“, sagte etwa Physikprofessorin Ulrike Woggon.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false