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Meeresschildkröten legen auf Mallorca ihre Eier an Urlauberstränden ab (Symbolbild).

© IMAGO/imagebroker/Andrey Nekrasov

Ungewöhnliches Verhalten: Meeresschildkröten nisten auf Mallorcas Urlauberstränden

Meeresschildkröten legen ihre Eier an den beliebten Touristenstränden ab. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Meeresschildkröten legen auf Mallorca ihre Eier an Urlauberstränden ab. So platzierte vor einem Monat eine Unechte Karettschildkröte 106 Eier direkt am Stadtstrand von Palma, der meist überfüllt und zugemüllt ist. Ausländische Studenten entdeckten die Schildkröte bei ihrem Gang an den Strand der spanischen Mittelmeerinsel und wählten den Notruf.

Diese Woche gab das Palma Aquarium einen weiteren Fund bekannt. Am Montag habe man in der deutschen Urlauberhochburg Cala Millor 82 Eier gefunden und ausgegraben, die nach Beobachtung eines Badegastes bereits am vergangenen Freitag am Strand abgelegt worden waren.

Mallorquinische Medien sprachen von einer „Sensation“. Experten vermuten derweil, dass das ungewöhnliche Phänomen mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel zusammenhängt.

Das Nest einer Unechten Karettschildkröte am Strand von Can Pere Antoni auf Mallorca, geschützt durch einen Zaun.
Das Nest einer Unechten Karettschildkröte am Strand von Can Pere Antoni auf Mallorca, geschützt durch einen Zaun.

© dpa/CAIB/Uncredited

Die balearische Artenschutzbehörde Cofib und Mitarbeiter des Palma Aquariums kümmern sich nun um die Eier. Ein Teil davon wurde zum Ausbrüten in ein Labor gebracht, der Rest verweilt unter Absperrung und steter Überwachung am Strand. Es wird damit gerechnet, dass Ende Juli die ersten Schildkröten-Babys schlüpfen.

In den kommenden Jahren dürfte es vermehrt zu Eiablagen kommen, denn die Schildkröten kehren dazu bekanntlich fast immer an den Strand ihrer Geburt zurück. Eigentlich nisten die Reptilien im östlichen Mittelmeer an Stränden der Küsten Griechenlands, Zyperns und der Süd-Türkei.

Da in den vergangenen Jahren die Meerestemperatur immer weiter stieg, haben die Tiere vermutlich kühlere Gewässer aufgesucht. Wobei das Meer vor Mallorca derzeit mit etwa 28 Grad im Zuge einer neuen Hitzewelle auch ungewöhnlich warm ist. (dpa)

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