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Sand- und Staubstürme werden an einigen Orten der Welt häufiger.

© UNCCD

Zeichen auf Sandsturm: Vereinte Nationen warnen vor zunehmender Gefahr

Sand- und Staubstürme werden an einigen Orten der Welt häufiger, was zum Teil auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist. Die Vereinten Nationen fordern Gegenmaßnahmen.

Die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) warnt vor zunehmenden Sand- und Staubstürmen. Vor allem in Nord- und Zentralasien und in Afrika südlich der Sahara richteten die Stürme große Schäden an. Die Auswirkungen reichten zudem weit über die Ursprungsregionen hinaus, heißt es in einer Mitteilung der in Bonn angesiedelten Organisation. Rund ein Viertel der Zunahme führen die Fachleute auf menschliche Aktivitäten zurück.

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Pyramiden von Gizeh entspricht das Gewicht von Sand und Staub, die jedes Jahr in die Atmosphäre aufgewirbelt werden.

Jedes Jahr gelangten schätzungsweise zwei Milliarden Tonnen Sand und Staub in die Atmosphäre, teilte die UNCCD mit. Zwar können die Stürme wie Dünger für betroffene Gebiete an Land und im Meer wirken, doch sie gefährden auch menschliche Lebensgrundlagen und die Umwelt. In einigen Gebieten hat sich das Wüstenstaub-Aufkommen im letzten Jahrhundert verdoppelt, teilt die UNCCD mit, mit bislang schwer abzuschätzenden Folgen für die Gesundheit von Menschen.

Boden- und Wasserschutz

„Sand- und Staubstürme sind eine gewaltige Herausforderung für die nachhaltige Entwicklung“, sagt UNCCD-Leiter Ibrahim Thiaw. Doch dass sie durch menschliche Aktivitäten häufiger würden, bedeute auch, dass sie durch menschliches Handeln auch wieder reduziert werden könnten.

Die Warnung, die von politischen Empfehlungen begleitet wird, erfolgt anlässlich eines fünftägigen Treffens in Samarkand, Usbekistan, auf dem die weltweiten Fortschritte bei der Umsetzung des Übereinkommens bewertet werden sollen.

Ein Sandsturm hat große Teile der Wüste Gobi erfasst (Satellitenaufnahme aus dem Jahr 2010).
Ein Sandsturm hat große Teile der Wüste Gobi erfasst (Satellitenaufnahme aus dem Jahr 2010).

© NASA image by Jeff Schmaltz

Die Stürme entstehen meist in trockenen Gebieten in Äquatornähe, in denen nur wenig Vegetation den Boden bedeckt. Doch sie können sich auch in anderen Gebieten wie landwirtschaftlichen Anbaugebieten in feuchteren Regionen höherer Breiten bilden. Weltweit am häufigsten entstehen sie über dem Grund ausgetrockneter Seen, wie etwa des Aralsees in Zentralasien. Die Auswirkungen können Regionen über tausende Kilometer und häufig Landesgrenzen hinweg betreffen.

Die UNCCD hat einen Bericht zur Verminderung, Anpassung, Politikmaßnahmen und Risikomanagement in der Landwirtschaft veröffentlicht. Als wichtigste Maßnahmen zum Schutz vor Sand- und Staubstürmen nennt sie:

  • sektorübergreifend Informationen auszutauschen, verschiedene Interessengruppen einzubinden und für das Thema zu sensibilisieren.
  • Boden- und Wassermanagement zum Schutz der Böden und Stärkung der Vegetationsdecke.
  • Frühwarnung und Überwachung, die auf aktuellen Risikowissen und Vorhersagen aufbaut und alle Interessengruppen einschließlich der gefährdeten Bevölkerung rechtzeitig erreicht.
  • Folgen zu vermindern, indem die Anfälligkeit verringert wird und man sich darauf vorbereitet, schnell und effektiv auf Stürme zu reagieren.

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) ist das einzige völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zu Fragen der Landverödung. Die Konvention ist ein internationales Abkommen über gute Landverwaltung. Im Rahmen von Partnerschaften errichten die 197 Vertragsparteien robuste Systeme zur raschen und wirksamen Bewältigung von Bodendegradation und Dürre.

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