zum Hauptinhalt
Die Alice-Salomon-Hochschule sticht mit ihren drei Frauen im Präsidium in Berlin hervor.

© ASH Berlin

Vizeposten an Unis: Berlin wird ziemlich männlich geleitet

In den Präsidien von deutschen Hochschulen ist der Frauenanteil gering, zeigt eine Auswertung. In Berlin ist die Lage ähnlich, doch stechen zwei Unis und eine Fachhochschule im Vergleich hervor.

Die Posten auf der zweiten Führungsetage an deutschen Hochschulen sind zu 39 Prozent von Frauen besetzt. Sie sind dort damit besser vertreten als in der ersten Reihe, wo der Anteil nur 29 Prozent entspricht. Ausgerechnet an den Berliner Universitäten ist es umgekehrt: Dort sind Frauen bei den Vizeleitungen unterrepräsentiert, an der Spitze dagegen überdurchschnittlich.

Über die Vizeposten gibt eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) Auskunft. An den Berliner Unis sind demnach nur 33 Prozent der Vizepräsident:innen Frauen. Noch geringer ist der Anteil nur in Rheinland-Pfalz (9 Prozent), Schleswig-Holstein (elf Prozent) und Sachsen (25 Prozent). Spitzenreiter sind Bremen, Hamburg und Sachsen-Anhalt (je 67 Prozent).

Die Spitzen der Berliner Unis sind dagegen zur Hälfte weiblich: Die Humboldt-Universität und die Technische Universität werden mit Julia von Blumenthal und Geraldine Rauch von Frauen geführt, die Freie Universität (Günther M. Ziegler) und die Charité (Heyo Kroemer) von Männern.

Anders sieht es an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWen, früher Fachhochschulen) aus. Hier ist die zweite Führungsebene in Berlin zu 63 Prozent mit Frauen besetzt, höher ist der Anteil nur in Bremen (80 Prozent). Bei den vier großen HAWen gibt es an der Spitze von BHT, HTW und Alice-Salomon-Hochschule sogar drei Präsidentinnen beziehungsweise Rektorinnen, nur die HWR wird von einem Mann geführt.

Das CHE hat auch untersucht, in welche Ressorts Unileitungen unterteilt sind. Interessante Erkenntnis: Die höchsten Frauenquoten finden sich bei Universitäten als auch an HAWen in den Bereichen Diversität, Nachhaltigkeit und Internationales. Männerdomänen sind die Bereiche Digitalisierung sowie Forschung, wobei letzteres die größte Bedeutung haben dürfte. In Berlin verfügen allerdings gar keine Universität und nur wenige HAWen über Digitalisierung als eigenes Leitungsressort.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false