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Die Insel entstand nach dem Ausbruch eines Unterwasservulkans.

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Vulkanausbruch mit Folgen: Vor Japan wurde eine neue Insel geboren

Nach dem Ausbruch eines Unterwasservulkans hat sich im Pazifischen Ozean eine neue Insel gebildet. Das Eiland könnte allerdings bald schon wieder verschwinden.

Infolge einer Vulkaneruption ist im Pazifik eine neue Insel entstanden. Sie befindet sich nahe des Eilands Ioto, das unter dem früheren Namen Iwojima zu trauriger Berühmtheit gelangte, als dort 1945 eine verlustreiche Schlacht zwischen den USA und Japan stattfand.

Ioto, 1200 Kilometer von Tokio entfernt, ist Teil eines großen aktiven Unterwasservulkans. Die jüngste Eruption begann vor drei Wochen und ließ die kleine Insel entstehen. Fukashi Maeno von der Universität Tokio hat das Gebiet am 30. Oktober überflogen und eine rund 100 Meter kleine Insel gesehen, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Er habe phreatomagmatische Eruptionen beobachtet. So bezeichnen Geoforscher explosive Ausbrüche, die durch die Reaktion von heißem Magma mit Wasser hervorgerufen werden. 

Steine, die auf dem Wasser schwimmen

Maeno berichtet von Aschewolken, mit denen teils metergroße Gesteinsbrocken hervor geschleudert wurden. Zudem schwamm Bimsstein auf dem Wasser. Das mag überraschen, doch aufgrund ihrer porösen Struktur ist die Dichte gering und die Steine schwimmen. Die Hohlräume entstanden durch Gase und Wasserdampf, die im Magma eingeschlossen waren.

Das felsige Eiland soll einen Durchmesser von etwa 100 Metern haben.

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Sollten die Eruptionen anhalten, könnte die Insel weiter wachsen. Derzeit gehe die Aktivität aber zurück, sagt Yuji Usui von der nationalen Meteorologiebehörde der Agentur „AP“. Die Insel habe auch schon an Höhe verloren, weil das lockere Material teilweise von Wellen fortgespült wird. Sie könnte also auch wieder verschwinden.

Beides, Werden und Vergehen von vulkanischen Inseln, kommt in Japan häufiger vor. Erst vor zwei Jahren war in der Gegend eine neue Landmasse durch Vulkanismus entstanden, auch in den Jahren zuvor gab es das immer wieder. Aufsehen erregte eine 2013 „geborene“ Insel, die sich schließlich mit der vorhandenen Nachbarin namens Nishinoshima vereinigte und im Luftbild wie die Cartoonfigur Snoopy aussah.

Am 30. Oktober steigt Dampf aus dem Wasser vor der Insel Ioto im Pazifischen Ozean auf.

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Manche Eilande werden auch abgetragen, beispielsweise Esanbe Hanakita Kojima nahe Hokkaido. Es war unbewohnt und nur 1,7 Meter hoch. 2018 stellte man fest, dass es weg war. Vermutlich von Wellen und Treibeis erodiert.

Neue Inseln sind ein beliebtes Forschungsobjekt, nicht nur für Geowissenschaftler. Nachdem 1963 vor Island ebenfalls durch einen Vulkanausbruch Surtsey entstanden war, reisten immer wieder Biologen dorthin. Sie dokumentieren, wie die Mondlandschaft von Pflanzen und Tieren besiedelt wird. Privatpersonen dürfen die Insel nicht betreten, damit die Entwicklung möglichst ungestört abläuft.

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