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AhA: Warum wird es wärmer, wenn es schneit?

Eine weiße Weihnacht wünschen sich viele. Doch ein Blick in die Statistik dämpft die Hoffnungen.

Eine weiße Weihnacht wünschen sich viele. Doch ein Blick in die Statistik dämpft die Hoffnungen. „In Köln haben wir nicht einmal in jedem zehnten Jahr um Weihnachten Schnee am Boden“, sagt der Meteorologe Andreas Fink von der Universität Köln. Für Berlin sehe es etwas besser aus, noch größere Chancen haben die Münchener.

Für den Nordwesten und die küstennahen Regionen hingegen sieht es nicht gut aus. Dort wird das Wettergeschehen von der Nähe zum Nordatlantik geprägt, der im Winter vergleichsweise warm ist. Wenn Luft aus dieser Richtung zu uns strömt, bewegt sie sich zunächst über das warme Wasser, bevor sie uns erreicht. Deshalb bringen selbst Kaltfronten kaum lang anhaltenden Frost und Schneefall. Es wird schlicht nicht kalt genug.

„In Kanada wird es auf gleicher Breite viel kälter als bei uns, weil dort ständig kalte Luft aus der Arktis nachfließt“, sagt Andreas Fink vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität Köln. „Bei uns strömt die Luft aus dem Westen übers Meer und wird erwärmt.“ Anders bei Kaltfronten aus dem Osten: Wenn sich über den weiten Schneegebieten Osteuropas ein kontinentales Kältehoch festsetzt, dringt die klirrende Kälte bis nach Berlin vor.

Kalte Luft nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf. Minusgrade allein bedeuten daher noch keinen Schneefall. Er setzt hierzulande vorzugsweise dann ein, wenn nach Frost und kalten Nächten eine Warmfront naht und Wolken aufziehen. In unseren Breiten sind starke Niederschläge häufig an Westwetterlagen gebunden. Die feuchte Witterung erreicht uns vom Atlantik her.

Die wärmere Luft durchmischt sich dann turbulent mit der bodennahen Kaltluft, erläutert der Meteorologe. „Wenn die Warmfront passiert ist, sind die Temperaturen oft schon wieder über null Grad gestiegen.“ So gehen Schnee und Erwärmung seltsamerweise Hand in Hand. Auf Schnee folgt oft Tauwetter. Schmuddelwetter.

Allein die Zugspitze ist zu Weihnachten schneesicher. Dort oben stellt sich lediglich die Frage: Wie hoch ist die Schneedecke dieses Mal? Thomas de Padova

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