Peter Eisenman, der Architekt des Holocaust-Mahnmals in Berlin, soll jetzt auch die Ideenskizzen für den "Ort der Information" in unmittelbarere Nähe des Mahnmals liefern. Das hat das Kuratorium der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" auf seiner letzten Sitzung entschieden.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 25.02.2000
Ausgerechnet zum Fest der Feste scheinen alle Entdeckungen gemacht. Schon im vergangenen Juni hatte die Kurt-Weill-Foundation New York die globalen "Kurt-Weill-Centenaries" zum 100.
Für "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" kommt der Abend einer Klarstellung gleich. Denn das emphatische Büchlein trägt die Last und den Erfolg seiner Rezeptionsgeschichte mit sich, die mit verklärtem Heldentod, Erstem Weltkrieg und verlegerischem Feeling des Insel-Verlages zu tun hat.
Der ewige Kampf gegen Windmühlen - krachende Pulsschläge im Schatten des BücherbergesJörg Königsdorf Im Jahr 1605 verpassten Spaniens Komponisten eine historische Chance: Vor ihnen lag frisch aus der Druckerpresse mit dem "Don Quijote" des Miguel de Cervantes der erste moderne Roman der Literaturgeschichte, während ein paar hundert Kilometer weiter, in Italien, gerade die Oper erfunden worden war. Doch auf die Idee, ihren fast sofort zum Nationalmythos avancierten "Ritter von der traurigen Gestalt" auch noch singen zu lassen, kamen die Spanier leider nicht - und komponierten statt dessen im Dämmerglanz des siglo de oro weiterhin Messen und Motetten zum Gottes- und Marienlob.
Wegen einer anonymen Bombendrohung musste am Donnerstag in Heilbronn die Aufführung des amerikanischen Skandalstückes "Corpus Christi" von der Polizei abgebrochen werden. Die 700 Besucher im ausverkauften Theater erlebten den vorläufigen Höhepunkt einer Auseinandersetzung mit einem Text, dem Gotteslästerung vorgeworfen wird.
Wenn Platten veröffentlicht werden, die eigentlich vor Jahrzehnten hätten erscheinen sollen, werden wir manchmal gewahr, dass die Pop- und Jazz-Geschichte eigentlich auch ganz anders hätte verlaufen können. "The Lost Trident Sessions" ist ein eher unfreiwilliger Blick in die Geschichte des Mahavishnu Orchestras.
In den Zeitschriftenregalen stapeln sich neben dem Ratgeber-Klassiker "Schöner Wohnen" neuerdings Magazine wie "Modern Living", die das Wohnen zum Ausdruck des Individuellen stilisieren und Life-Style als innovatives Vier-Wände-Programm verkaufen. Doch redaktionell verordneter Nonkonformismus führt selten zu brauchbaren Resultaten: Auch die Ästhetisierung der Lebenswelt folgt einem zyklischen Prozess der Moden und Stile, in dem Design vielleicht das Bewusstsein bestimmt, aber gewiss nicht den eigenen Privatismus zum Schauplatz des Subjektiven erhebt.
Mehr noch als der Raum trennt die Zeit die beiden Figuren, die Ik-Joong Kang in einer befremdlichen Installation gegeneinander antreten lässt: Bruce Lee und die Muttergottes. Bruce Lee ist aus Gips, mit Reis beklebt und verkörpert so Asienklischees im Doppelpack.
In den Gemälden von Julio Rondo lebt die Tradition geometrisch-abstrakter Malerei: Konstruktivismus, De Stijl, Konkrete Kunst, Hard Edge. Auf ihren Erfahrungen baut sein Werk auf und führt sie doch in ganz eigener und spezifischer Form weiter.
In einer programmatischen Erklärung seiner Theaterarbeit hat der Regisseur Thomas Bischoff unlängst dargelegt: "Das verdrängte Wort hinterlässt auf der Bühne eine Leere, die gefüllt werden muss." Nun hat die Leere des verdrängten Wortes den 1957 in Lützen bei Leipzig Geborenen selbst eingeholt.
Im alten China führte der Bau der Kaiserlichen Gärten immer wieder zu Volksaufständen und Revolutionen, weil das Volk unter den Frondiensten in den Gärten stöhnte, weil Hungernöte ausbrachen, wenn das Ackerland ganzer Provinzen in kaiserliche Lustgärten verwandelt wurde. Die Gärten der Han-Dynastie entstanden um 180 vor Christus, 30 000 Sklaven waren bei ihrer Einrichtung beschäftigt.
Als der in Großbritannien lebende deutsche Germanist und Autor W. G.
Eigentlich eine schöne Idee, das halbe Jahrhundert Bundesrepublik Deutschland mit je einer Fotographie pro Jahr Revue passieren zu lassen. Doch dieses vom Feuilletonchef der Süddeutschen Zeitung herausgegebene Bilderbuch hat einen Konstruktionsfehler, der einem promovierten Historiker nicht zur Ehre gereicht: Unter dem Titel "Bilder Reise Deutschland" kommt nur die Sicht der "alten Bundesrepublik" zum Zuge.
"Jeff tänzelte an den Sitzreihen entlang, verteilte Küsschen, ob die Zuschauerinnen wollten oder nicht, und näherte sich bedenklich unserer Reihe. Ich saß ganz am Rand, wenn er bis hierhin vorrückte, war ich fällig.
Die Computer-Kommunikation wirft den Menschen wieder auf sich selbst zurückBurkhard Schröder Aristoteles hat die Triebkraft des Internets prophezeit. "Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen", heißt es wuchtig in der "Metaphysik".
"Wenn Astor Piazolla einen Soundtrack für Hitchcock komponiert hätte", schrieb ein US-Magazin, "hätte das Ergebnis ähnlich geklungen." Das Tin Hat Trio aus der Bay Area bei San Francisco findet mit seinem Debütalbum "Memory Is An Elephant" (Angel/EMI) den Thrill in der Stille.
Für die "Stella AG" gibt es offenbar einen Käufer. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, seien die Verhandlungen des in Finanznöten befindlichen Hamburger Musical-Betreibers um eine Übernahme sehr weit fortgeschritten.