Zum Thema TED: Kann man auf die Zugehörigkeit zu einer Nation stolz sein? Gehört Gerhard Schröder zu den neuen Rechten?
Jacob Heilbrunn
Als George Bush Präsident wurde, war das Misstrauen in Europa ziemlich groß. Seine Pläne für eine Ausweitung der Verteidigung und für eine geringere US-Präsenz auf dem Balkan provozierten Befürchtungen, die USA tendierten wieder mal zu Isolationismus - und Bush sei ein verbohrter Konservativer.
Ein amerikanischer Jude kommt nach Deutschland. Monate zuvor wurde sein Buch schon in der deutschen Presse diskutiert.
Bei einer Konferenz der "New Atlantic Initiatives" in London fragte ein Brite diese Woche aufgeregt nach Deutschlands Zukunft. In früheren Jahrhunderten waren die Deutschen das Volk der Dichter und Denker.
Der Regierungswechsel in den USA macht den Europäern Sorgen. Schon munkeln Sicherheitsberater, wie sehr die USA an der Nato hängen.
In Deutschland ist es noch ein streng gehütetes Geheimnis: Im Winter-Semester wird Helmut Kohl eine Geschichtsprofessur in Harvard übernehmen. Der Kanzler der Einheit ist müde von der Politik.
Oh, nein. Das kann doch nicht der Ernst des gescheiten Salomon Korn sein.
Je weiter der Holocaust zurückliegt, desto gegenwärtiger wird er. In Israel hat der Chef der orthodoxen Rabbiner kürzlich eine Kontroverse ausgelöst, als er behauptete, der Holocaust sei eine Art Rache Gottes für die Sünden der Juden.
Ein europäischer Patriarch gerät in Schwierigkeiten, nachdem er sein Amt verloren hat. Er hat große Verdienste, jetzt aber wird sein Umgang mit Geld untersucht.
Als ich neulich zu einer Hochzeit in Berlin ging, fiel mir auf, wie ruhig diese Hauptstadt ist. Wir feierten zwar nicht am Kudamm, am Gendarmenmarkt oder einem anderen lauten Ort, sondern fuhren in einem Boot durch die Kanäle.
Und wieder ein Triumphzug. Joschka Fischer, der Grüne und Ex-Demonstrant gegen US-Raketen, erntete abermals Applaus bei seiner jüngsten Amerika-Reise.
Wenn es ums Geld geht, hört die Freundschaft auf, heißt doch dieser alte deutsche Spruch. Nicht sehr freundlich klingt da in amerikanischen Ohren die Nachricht, dass Deutschland Amerika überholen werde: Das deutsche Wirtschaftswachstum soll das der USA überflügeln, so lauten die Prognosen sämtlicher deutscher Institute.
Amerikaner sind berühmt dafür, dass sie mehr Geld ausgeben als sie eigentlich besitzen; "living beyond your means" heißt das dann - über seine Verhältnisse leben.Neuerdings scheint es, als ob Berlins Kulturpolitik auch nach diesem Motto lebt.
Wenn du nicht erfolgreich bist, versuch es nochmal, so lautet ein amerikanisches Motto. Gerhard Schröder scheint es sich zu Herzen genommen haben.
Es ist über 60 Jahre her, dass Deutschland sich Österreich gegenüber so schlecht und undemokratisch benommen hat wie jetzt: Im späten Februar 1938 ließ Adolf Hitler Kurt von Schuschnigg nach Berchtesgaden holen und drohte ihm mit dem Anschluss. Heute reiten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer die EU-Attacke gegen Jörg Haider und die Freiheitlichen.
Nun hat auch Deutschland seinen Richard Nixon. Wie Nixon war Helmut Kohl ein großer Außenpolitiker, und wie bei Nixon wird sein Ruf durch einen innenpolitischen Skandal beschädigt.