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Ordnungsamt sign on patrol car.

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234 Fahrten ohne Führerschein: Bewährungsstrafe für Mitarbeiter des Ordnungsamts in Berlin

Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes Treptow-Köpenick saß dienstlich am Steuer, obwohl ihm die Fahrerlaubnis entzogen worden war. Nun erging eine Bewährungsstrafe gegen den 34-Jährigen.

Die blaue Dienstkleidung mit der Aufschrift „Ordnungsamt“ trug er stolz – sein Traumjob. Er fuhr Streife durch den Bezirk Treptow-Köpenick, unterwegs für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit. Doch er selbst nahm es nicht so genau mit den Regeln: 234-mal steuerte Sascha K. einen Dienstwagen, obwohl er keine Fahrerlaubnis hatte. Nun stand der 34-Jährige vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Die Fälle, die sich aus dem Fahrtenbuch in der Zeit vom 10. November 2020 bis zum 6. Dezember 2022 ergaben, füllen 16 Seiten. Familienvater K. gestand – „ich hatte nicht den Mut, es den Vorgesetzten zu sagen“. Aus Angst, den Job zu verlieren. Als Quereinsteiger sei er, gelernter Lagerist, im Sommer 2020 zum Ordnungsamt gekommen. Drei Monate später wurde ihm die Fahrerlaubnis endgültig entzogen.

Ich hatte nicht den Mut, es den Vorgesetzten zu sagen.

Angeklagter K. zu seinen Fahrten ohne Führerschein

Die Anzahl der Taten ist schockierend“, sagte die Staatsanwältin. Renitent habe sich K. verhalten. Denn es gibt Vorstrafen. Bereits bevor er als Mitarbeiter des Allgemeinen Ordnungsdienstes eingestellt wurde, war er in zwei Verfahren jeweils zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er trotz früherer Fahrverbote mit dem Auto unterwegs war. Im Februar 2022 erging eine Führerscheinsperre bis März 2023.

Führerscheinsperre für 36 Monate

Zwei Jahre schummelte er sich im Amt durch und meldete sich krank, wenn der regelmäßige Führerschein-Check anstand. Bis man ihm auf die Schliche kam. Umgehend war es vorbei mit dem Traumjob. K., seitdem arbeitssuchend, sagte, er habe sich inzwischen um Hilfe bemüht, sich in eine Therapie begeben.

Fahren ohne Fahrerlaubnis ist keine Ordnungswidrigkeit. Ein Jahr und zehn Monate Haft auf Bewährung verhängte das Amtsgericht. Zudem ergingen eine Führerscheinsperre von 36 Monaten und eine Geldauflage von 1440 Euro.

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