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Beim Großbrand in Neukölln ist die Ursache noch unklar.

© IMAGO/Andreas Friedrichs

30 Brände täglich: Falsch entsorgte Batterien sind meist Grund für Feuer in deutschen Entsorgungsanlagen

30 Mal pro Tag brennt es in den Anlagen von Abfallunternehmen – meist wegen falsch entsorgter Batterien. Eine Aufklärungskampagne soll helfen.

Zwar ist die Ursache für den Großbrand in der Neuköllner Lagerhalle des Entsorgungsunternehmens Remondis noch unklar. Doch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien und Akkus seien das größte Brandrisiko für die deutsche Entsorgungswirtschaft. Das sagte der Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE), Bernhard Schodrowski, dem Tagesspiegel.

Bis zu fünf Feuerwehreinsätze am Tag

In einer Branchenumfrage hatten 78 Prozent der befragten Unternehmen im vergangenen Jahr angegeben, dass diese Batterien, die sich dann fälschlicherweise in blauen Tonnen mit Papiermüll befinden, Brände verursachten. So komme es deutschlandweit zu rund 30 Feuern pro Tag in den Anlagen.

Infrarotkameras und Sprinkleranlagen verhindern meist Schlimmeres.

Bernhard Schodrowski vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft

Die meisten könnten schon gleich zu Beginn von den Mitarbeitenden, die alle speziell darauf geschult worden seien, gelöscht werden. „Zudem sind die Anlagen technisch ausgestattet mit Infrarotkameras und Sprinkleranlagen, die in den meisten Fällen Schlimmeres verhindern“, sagte Schodrowski. Doch in drei bis fünf Fällen pro Tag komme es auch zu einem Feuerwehreinsatz.

Warnsticker der Aufklärungskampagne „Brennpunkt Batterie“.

© promo

Bei dem Großfeuer in der Neuköllner Lagerhalle in der Lahnstraße hatten am Mittwoch auf 6000 Quadratmetern rund 1300 Kubikmeter Papier gebrannt. Deutschlands größtes Entsorgungsunternehmen Remondis aus Lünen in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 40.000 Beschäftigten weltweit und mehr als zwölf Milliarden Jahresumsatz hat dort seine Berliner Niederlassung.

Im Sommer 2020 hat der BDE mit seinen Mitgliedsunternehmen die Aufklärungskampagne „Brennpunkt Batterie“ gestartet und seither 1,5 Millionen Warnsticker zum Aufkleben auf die Abfallbehälter verteilt.

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