zum Hauptinhalt
Zusammenkunft gläubiger Muslime zum Gebet und zum gemeinsamen Essen anlässlich des Festes des Fastenbrechens Eid al-Fitr am Ende des Ramadans in der Khadija-Moschee in Berlin-Pankow.

© IMAGO/snapshot

Absage wegen Krieg in Nahost: Streit um geplante Ausstellung in Berlin über muslimisches Leben

In einer Galerie in Berlin-Mitte sollte demnächst eine Ausstellung über muslimisches Leben in der Hauptstadt gezeigt werden. Nun wurde sie abgesagt. Der Grund: Aktuell wolle man ohne Gegenpol kein muslimisches Leben ausstellen.

Eine geplante Fotoausstellung zu muslimischem Leben in Berlin ist wegen des Kriegs im Nahen Osten zunächst verschoben worden. „Die Ausstellung war in Planung, es gab allerdings noch keinen unterzeichneten Ausstellungsvertrag sowie keinen festgelegten Ausstellungszeitraum“, sagte der Geschäftsführer von Pixel Grain, Robert Jarmatz, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. „Angesichts der Lage im Nahen Osten wollen wir uns als Aussteller nicht positionieren.“ Auch habe die Bildauswahl noch nicht festgestanden.

Er bestätigte die Echtheit des Absagetextes, den der Künstler Raphael Malik am Wochenende auf seiner Instagram-Seite geteilt hatte. „Aufgrund der aktuellen politischen Lage im Nahen Osten haben wir uns allerdings nach langer Überlegung und Diskussion dazu entschlossen, dass wir die Arbeit zum jetzigen Zeitpunkt nicht zeigen möchten“, heißt es in dem Schreiben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Bilder hätten mit der Situation nichts zu tun, da sie muslimisches Leben in Berlin zeigten, so die Aussteller. „Um Konflikte zu vermeiden, möchten wir eine einseitige Präsentation muslimischen Lebens ohne einen entsprechenden Gegenpol, der beispielsweise jüdisches Leben in Berlin zum Thema hat, aktuell nicht in einer Ausstellung zeigen.“

„Es war leider unglücklich formuliert, dafür möchten wir uns in aller Form entschuldigen“, so Jarmatz. Die Aussteller seien zu dem Entschluss gekommen, die Bilder zu einem späteren Zeitpunkt zu präsentieren.

Der Künstler Raphael Malik war über die Absage enttäuscht, teilte er der dpa auf Anfrage mit. „Es braucht keine Gegenstücke, um eine Arbeit zu zeigen, die keinen Anspruch hat, außer Kultur, Ästhetik und einen Teil von Berlin zu zeigen.“ Er wünsche sich, dass alle Kunstschaffenden ihre Arbeiten frei zeigen könnten. Nach Angaben der Aussteller sind sie immer noch daran interessiert, seine Kunst zu zeigen: „Wir finden, es ist eine starke Arbeit.“ (dpa/bb)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false