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Mit einer Sternfahrt ins Berliner Zentrum wollen die Landwirte demonstrieren.

© Tsp / Chrsitian Latz

Update

Bauernproteste in Berlin: Auf diesen Strecken wollen Landwirte und Lkw-Fahrer den Verkehr lahmlegen

Für Montag planen die Landwirte eine Sternfahrt über fünf Routen ins Stadtzentrum. Die Straße des 17. Juni ist bereits voller Traktoren und Lkw, die Stimmung angespannt.

| Update:

Wegen der angekündigten Bauernproteste müssen sich Berliner und Pendler aus Brandenburg am Montag auf massive Störungen im Straßenverkehr einstellen. Erste Beeinträchtigungen gibt es bereits: Auf der Straße des 17. Juni stehen Hunderte Traktoren und Lkw zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern. Die Straße ist in beide Richtungen gesperrt.

Protest-Teilnehmer und Schaulustige sind auf der Straße unterwegs, immer wieder sind Hupkonzerte zu hören. Einige Landwirte und Unterstützer wärmen sich an Lagerfeuern in Blechtonnen. Autofahrer, die den Großen Stern passieren wollen, kommen nur schwer voran. Mehr über das aktuelle Geschehen lesen Sie in unserem Newsblog.

Zum Abschluss der einwöchigen Protestaktionen wollen am Montag Tausende Bauern aus ganz Deutschland mit einer Sternfahrt zur Straße des 17. Juni gegen die geplanten Kürzungen der Bundesregierung bei Steuerbegünstigungen für den Agrardiesel demonstrieren. Unterstützt werden die Bauern in ihrem Protest zudem von Spediteuren und Lastwagenfahrern.

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Bauernprotest wird für erhebliche Störungen im Straßenverkehr sorgen

Auf der Straße des 17. Juni parken seit einer Woche viele Traktoren und Lkw.

© dpa/Jörg Carstensen

Rund 3000 Traktoren, 2000 Lkw und 10.000 Menschen werden in Berlin erwartet. Die Polizei rechnet „mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen und Sperrungen“. Neben dem privaten Autoverkehr werden die Protestzüge auch den öffentlichen Nahverkehr und Taxifahrten in der Stadt extrem belasten.

Laut Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) ist damit zu rechnen, dass es „an jeder Autobahnauffahrt in Brandenburg“ mit Ausnahme des Berliner Rings zu Protestaktionen kommen kann.

Die meisten Traktoren werden sich voraussichtlich am Sonntagabend und in der Nacht an den Startpunkten für die Sternfahrt jeweils an der Stadtgrenze sammeln. Bis 7 Uhr am Montag sollen sich Traktor- und Lkw-Fahrer an Sammelstellen in Nassenheide, Panketal, Rangsdorf sowie im Nordwesten und Osten der Stadt an der Bundesstraße B5 einfinden. Schon vor dem Start der Demonstration wird es dort zu Störungen des Verkehrs kommen.

Die Polizei Brandenburg geht zudem bis Montagvormittag von Verkehrsbeeinträchtigungen auf der A2 und der A24 sowie an zahlreichen Punkten an Bundes- und Landstraßen sowie in verschiedenen Städten aus. Los geht der eigentliche Protest am Montag ab voraussichtlich 7.30 Uhr über fünf Routen ins Berliner Stadtzentrum.

Während der Protestfahrten von je Hunderten Fahrzeugen wird es auf den einzelnen Streckenabschnitten zu starken Einschränkungen kommen. Sobald die Kolonnen eintreffen, werden zudem der Kaiserdamm, die Bismarckstraße und die Straße des 17. Juni gesperrt, teilte die Polizei mit. Die Ordnungskräfte empfehlen, das Gebiet in dieser Zeit weiträumig zu umfahren oder auf U- und S-Bahn umzusteigen.

Die Straße des 17. Juni bleibt in Richtung Brandenburger Tor auch nach dem Ende der Protestfahrt wie bereits in der gesamten Woche gesperrt. Die Sperrung wird laut Polizei erst am Dienstagvormittag aufgehoben.

Bereits ab Sonntag ist mit Problemen durch die Traktoren zu rechnen

Erste Landwirte hatten sich bereits am Freitagabend mit ihren Treckern auf der Straße des 17. Juni für die Großkundgebung versammelt. Vom Brandenburger Tor bis hinter das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten standen Dutzende Agrarfahrzeuge.

Autofahrer hatten teilweise Probleme, mit ihren Wagen durchzukommen. Wie ein Sprecher des Lagedienstes der Berliner Polizei um 23 Uhr mitteilte, gab es zunächst leichte Verkehrsbehinderungen. Die Treckerfahrer wurden daraufhin von der Polizei aufgefordert, ihre Fahrzeuge ordnungsgemäß in den Parkbuchten abzustellen. Dies sei dann geschehen.

Handelsverband erwartet durch Bauernprotest keine leeren Regale

Die Proteste der Landwirte seit dem vergangenen Montag sorgen auch für Probleme bei der Belieferung der Berliner Supermärkte. Vereinzelt sind in den Filialen in diesen Tagen leere Regale zu sehen.

Größere Schwierigkeiten hat es bislang aus Sicht des Handelsverbands Berlin-Brandenburg jedoch nicht gegeben. „Die reinen Verkehrswege sind überall etwas gestört. Wir haben es aber ganz gut in den Griff bekommen“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen.

Berlin und Brandenburg hoben Sonntagsfahrverbot für Lkws auf

Zu größeren Problemen führte vor allem eine Blockade des Güterverkehrszentrums Großbeeren. Von dort aus werden viele Berliner Supermärkte mit Waren beliefert. Landwirte hatten am vergangenen Montag zeitweilig die Autobahnzufahrt blockiert.

Daneben habe sich in den vergangenen Tagen jedoch auch der Streik der Lokführergewerkschaft GDL negativ auf die Hauptstadtlogistik ausgewirkt, sagte Busch-Petersen.

Mit Blick auf den großen Protesttag am Montag gibt sich der Handelsexperte gelassen. „Wir werden unseren Versorgungsauftrag auch am 15. Januar gewährleisten.“ Damit dies gelingt, hatten die Länder Berlin und Brandenburg das Lkw-Fahrverbot für Sonntag aufgehoben.

Die Waren konnten daher schon am Sonntag zu den Supermärkten transportiert werden. „Das haben wir sehr früh angezeigt und sind dankbar, dass die Verwaltungen so schnell reagiert haben“, sagte Busch-Petersen.

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