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Erstmals seit 2004 sollen an diesem Donnerstag in Berlin wieder Lehrerinnen und Lehrer verbeamtet werden.

© IMAGO / MASKOT

Erstmals seit 2004: Berlin verbeamtet 220 Lehrer bei Festakt

Mit der Wiedereinführung der Verbeamtung will Berlin Pädagogen in die Stadt locken. Dennoch könnten kommendes Schuljahr 920 Vollzeitstellen unbesetzt bleiben.

Erstmals seit 2004 sollen an diesem Donnerstag in Berlin wieder Lehrerinnen und Lehrer verbeamtet werden. Das Land Berlin plant dazu einen Festakt, bei dem die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (beide SPD) sprechen sollen.

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Insgesamt sollen laut Senatsbildungsverwaltung am Donnerstag rund 220 Lehrkräfte verbeamtet werden. In den kommenden Wochen sollen weitere folgen.

Um die Wiedereinführung der Verbeamtung wurde lange gerungen, bis sie schließlich 2021 im rot-grün-roten Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Bisher war Berlin das einzige Bundesland, das seinen Lehrkräften die Möglichkeit einer Verbeamtung verwehrte.

Andere Bundesländer, die die Verbeamtung in der Vergangenheit ebenfalls abgeschafft hatten, kehrten – wie nun auch Berlin – wieder zu der alten Regelung zurück. Die langjährige Sonderstellung Berlins erwies sich als gravierender Standortnachteil, zahlreiche ausgebildete Lehrkräfte gingen in andere Bundesländer, um sich dort den Beamtenstatus zu sichern. Zurückkehren durften sie erst nach einer fünfjährigen Wartefrist.

In Berlin mussten unterdessen zahlreiche nicht pädagogisch ausgebildete Quereinsteiger die Stellen füllen. Aber auch das reicht nicht: Im kommenden Schuljahr werden 920 Vollzeitstellen unbesetzt bleiben, schätzt Bildungssenatorin Busse.

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Nachdem die fünfjährige Wartefrist für die Rückkehr von Lehrern, die in anderen Bundesländern verbeamtet wurden, bereits im Februar 2022 abgeschafft wurde, sollen nun erstmals wieder neu eingestellte Lehrkräfte verbeamtet werden.

Um bereits angestellte Lehrkräfte zu verbeamten, braucht es eine weitere Gesetzesänderung, die das Abgeordnetenhaus laut Senatsverwaltung zum Jahreswechsel 2022/2023 verabschieden will. Insgesamt rechnet Busse mit bis zu 16.000 Lehrerinnen und Lehrern, die in den kommenden Jahren den Beamtenstatus erlangen.

Daniel Böldt

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