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Wer in Dubai um 18 Uhr losfliegt, ist um 22 Uhr schon wieder in Berlin.

© dpa/Henning Kaiser

Direktverbindung von Berlin nach Dubai: Morgens los, nachmittags am Persischen Golf

Eurowings bietet eine neue Strecke an und besiegt damit den Konkurrenten Emirates. Auf dem Stand von Vor-Corona ist die Fluggesellschaft deshalb noch lange nicht.

Dubai liegt 4600 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt. Für diese Strecke, die Eurowings ab dem 30. Oktober viermal pro Woche ansteuern will, hat die Airline ein neues Super-Flugzeug. So jedenfalls klingt es, wenn Jens Bischof, Geschäftsführer der Lufthansa-Tochter über den Airbus A320 Neo spricht.

Der Neo, wie Bischof den Flugzeugtyp während einer Pressekonferenz am Mittwoch im Haus der Luftfahrt mehrfach nennt, soll 50 Prozent weniger Lärm verursachen und 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen – und damit der weltweit effizienteste und leiseste Mittelstreckenjet sein.

Insgesamt 13 dieser Maschinen hat Eurowings fabrikneu bei Airbus bestellt. Eine davon wird dauerhaft am Flughafen BER stationiert sein und für die neue Flugverbindung eingesetzt werden, die ja die eigentliche Nachricht dieser Pressekonferenz ist. Verkündet werden muss dies nicht mehr – die meisten im Raum wissen spätestens seit vergangener Woche von der Neuigkeit. Aber sie muss erklärt werden.

Auch in Dubai werde die Verbindung freudig erwartet

Schließlich hatte die Lufthansa jahrelang Verbindungen an den Persischen Golf unterbunden und versucht, die am stärksten wachsende Fluggesellschaft, Emirates, daran zu hindern, diese zu übernehmen. Unter anderem mit einem Luftverkehrsabkommen, zwischen der Bundesregierung und den Vereinigten Arabischen Emiraten, das Emirates lediglich Landerechte an vier Standorten in Deutschland zugesteht. Deshalb steuert die Airline nur Frankfurt (Main), München, Düsseldorf und Hamburg an.

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Wie also kommt nun die neue Strecke zustande? Darauf antwortet Bischof: „Emirates hat sich trotz des lauten Getöses bislang nicht dazu entschieden, einen der Flughäfen für Berlin aufzugeben.“ Und da schaue Eurowings als Teil der Lufthansa-Gruppe nicht untätig zu, sondern stelle die „Verbindungsqualität“ zwischen Deutschland und Dubai her.

Emirates hat sich trotz des lauten Getöses bislang nicht dazu entschieden, einen der Flughäfen für Berlin aufzugeben.

Jens Bischof, Geschäftsführer von Eurowings

Denn, das weiß Bischof auch zu verkünden, die Direktverbindung nach Berlin werde auf emiratischer Seite bereits enorm gefeiert und sehr nachgefragt. Zudem freut der Eurowings-Chef sich über die praktischen Zeitslots: Laut Winterflugplan hebt die Maschine in Berlin morgens um kurz nach sieben ab und landet nachmittags um 16.30 Uhr in Dubai. Andersherum startet der Flug in Dubai am frühen Abend und landet um 22 Uhr am BER. One-Way-Tickets für die Economy-Class gibt es ab 179 Euro und für die Business-Class ab 350.

Jens Bischof, Geschäftsführer von Eurowings.

© Oliver Roesler

Überhaupt wird die Fluggesellschaft Eurowings ihre Abflüge am BER im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppeln und insgesamt 21 Winterziele ansteuern. Darunter sind Innsbruck und Malaga. Dafür wird auch die stationierte Flotte am BER von drei auf sechs Flugzeuge aufgestockt. 

Am Freitag wird mit 90.000 Passagieren am BER gerechnet

Bischof schwärmt weiter, dass der Neo, der eines davon ist, lediglich zwei Liter Kerosin pro Passagier verbrauche. Eine „ökologische Seitenbemerkung“, wie er sagt. Doch genau die könnte der Grund dafür sein, dass Eurowings ansonsten noch lange nicht wieder auf dem Stand von Vor-Corona ist – und nicht mal damit rechnet, den zeitnah wieder zu erreichen. 2022 hatte Eurowings fast zehn Millionen Passagiere weniger als 2019. Unter anderem, weil weniger Kurzstreckenflüge gebucht wurden.

Dass viele Menschen eher die Bahn für innerdeutsche und teilweise auch innereuropäische Ziele nutzen, deutet auch Aletta von Massenbach, BER-Geschäftsführerin an, die ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend. Auch sie freut sich über die neue Verbindung. Vermutlich, weil dem BER andauernd vorgeworfen wird, zu wenige transatlantische Direktverbindungen bereitzustellen. Ab dem Ende dieser Woche, mit dem Beginn der Herbstferien, soll trotzdem Hochbetrieb am BER herrschen. Der Flughafen rechnet mit 90.000 Passagieren alleine am Freitag.

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