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Sirplus-Gründer Raphael Fellmer hält eine fleckige Avocado.

© dpa

Kleinanleger müssen um investiertes Geld bangen: Berliner „Lebensmittelretter“ Sirplus ist insolvent

Das Unternehmen verkauft Produkte, die trotz guter Qualität von Supermärkten aussortiert werden. Zuletzt hatte es per Crowdfunding Geld von privaten Unterstützern eingesammelt.

Das Berliner Unternehmen Sirplus hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der Gründer Raphael Fellmer gab in einer Pressemitteilung zu, dass es ihm nicht gelungen sei, das Unternehmen rechtzeitig zu professionalisieren. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist demnach Florian Linkert von der Kanzlei BBL.

Nun steht das Start-up vor der Zahlungsunfähigkeit. Insolvenzverwalter Linkert plant jedoch, den Betrieb vorerst fortzuführen. Fellmer selbst zeigt sich optimistisch und glaubt an einen Neuanfang für sein Unternehmen. Im Karriere-Netzwerk LinkedIn schrieb er: „Wir werden alles tun, um Sirplus zu retten und einen Neustart zu ermöglichen, um noch mehr Lebensmittel zu retten und das Bewusstsein für das Thema weiter zu stärken.“

Raphael Fellner ist der Gründer des Unternehmens Sirplus aus Berlin.
Raphael Fellner ist der Gründer des Unternehmens Sirplus aus Berlin.

© Sirplus / Julia Knop

Bereits im vergangenen Jahr musste Fellmer eine erhebliche Anzahl seiner Mitarbeiter entlassen und ein Lager schließen. Eine geplante Finanzierungsrunde im Dezember kam nicht zustande. Allerdings sammelte Fellmer mit einer Crowdfunding-Aktion Geld von Unterstützern ein. Ob sie ihr investiertes Geld zurückerhalten werden, ist momentan unklar.

Seit der Corona-Pandemie in der Krise

Das Geschäftsmodell von Sirplus besteht darin, überschüssige Lebensmittel aufzukaufen und online zu verkaufen. Fellmer, der auch in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ auftrat, gründete das Unternehmen 2017 als Kette von stationären Märkten mit angeschlossenem Webshop.

Die Corona-Krise brachte Sirplus in finanzielle Schwierigkeiten. Fellmer reagierte darauf, indem er 2021 die stationären Geschäfte schloss und das Unternehmen vollständig ins Internet verlagerte. Seit 2022 ist auch SevenAccelerator, ein Risikokapitalgeber des Medienunternehmens Prosiebensat1, an Sirplus beteiligt.

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