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Auch in der Krise sparen die meisten Berliner Haushalte regelmäßig. Doch viele müssen sich im Alltag einschränken.

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Exklusiv

Sparen trotz Krise: Berliner Haushalte haben weniger Geld

Im Alltag geben viele Berliner heute weniger aus als in früheren Jahren. Bei der Geldanlage setzen sie auf sichere Anlageformen.

Private Haushalte leiden unter der Inflation und den gestiegenen Energiepreisen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, für die im Auftrag der Berliner Sparkasse 1000 Menschen befragt wurden. 44 Prozent der Befragten schätzten ihre persönliche wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr als „schlechter“ ein. 43 Prozent beschrieben sie als unverändert. Zwölf Prozent erkannten hingegen eine Verbesserung.

Der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung beklagen, ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen. Durch die wirtschaftliche Gesamtsituation wurde letztlich ein langfristiger Trend verstärkt: Seit 2019 stieg die Zahl der Verschlechterungen jedes Jahr, in der aktuellen Befragung ist der Anstieg jedoch deutlich ausgeprägter. Von jenen Befragten, deren Situation ich verschlechtert hat, sahen 67 Prozent die Inflation und die Energiepreise als Grund dafür an.

Sparsamkeit im Alltag

Fast die Hälfte der Befragten gibt inzwischen im Alltag weniger Geld aus (45 Prozent). Im Gegensatz dazu haben 26 Prozent der Befragten ihr Verhalten nicht geändert. Und zwölf Prozent geben heute sogar mehr aus als vor der aktuellen Krise. Auch das Sparverhalten hat sich bei vielen geändert. 23 Prozent der Befragten legen nun weniger Geld zurück. 14 Prozent müssen sogar auf gespartes Vermögen zurückgreifen, um über die Runden zu kommen.

Doch die meisten Berlinerinnen und Berliner sparen trotz ungünstiger Bedingungen weiterhin. Wie bereits im Vorjahr gaben 75 Prozent der Befragten an, regelmäßig einen festen Betrag auf die hohe Kante zu legen. Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Erwachsenen spart demnach bis zu 100 Euro im Monat. 16 Prozent legen monatlich zwischen 100 und 200 Euro zurück, während 14 Prozent 200 bis 400 Euro sparen. Nur 15 Prozent kommen auf einen Sparbetrag von über 400 Euro.

Sicherheit statt Risiko

Bei der Wahl der Geldanlage agieren die Berlinerinnen und Berliner, wie die meisten Deutschen, eher konservativ. Am beliebtesten sind sichere Anlageformen wie das Tagesgeldkonto (36 Prozent) und der Klassiker das Sparbuch (30 Prozent). Auch das Festgeld ist mit 20 Prozent weiterhin gefragt.

Ein Vorteil dieser Anlageformen: Aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung sind sogar bei einer Bankenpleite 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Der Nachteil: Die Zinsen liegen unterhalb der Inflationsrate, es geht also Geld verloren.

Aktienbasierten Finanzprodukten gegenüber sind viele Verbraucher:innen weiterhin skeptisch, dennoch hat sich ihr Anteil in den letzten Jahren erhöht. 26 Prozent der Befragten besitzen Einzelaktien, also eine eher riskante Anlageform. 24 Prozent sind in klassische Aktienfonds investiert. 19 Prozent der Befragten setzen auf Indexfonds, besser bekannt als Exchange-Traded Fund (ETF). Das sind Fonds, die einen bestimmten Börsenindex nachbilden, also zum Beispiel den MSCI World.

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