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Ein Cappuccino kostet in der Staatsbibliothek Unter den Linden 3 Euro.

© Imago/Cavan Images

3 Euro für den Cappuccino: Protest gegen teuren Kaffee in Berliner Staatsbibliothek

Nutzer der Staatsbibliothek Unter den Linden verteilen Flugblätter, weil ihnen das Café Felix zu teuer ist. Eine Sprecherin verteidigt das Angebot. Für die Gegend sei es noch „günstig“.

2,80 Euro für eine Tasse Kaffee zu bezahlen, ist in Berlin-Mitte normal. Schlimm genug, finden einige Nutzerinnen der Staatsbibliothek Unter den Linden. Aber an einem öffentlichen Ort der Bildung wie diesem sollte sich jede Person die Cafeteria leisten können, das sei aber nicht der Fall. Deswegen liegen Flugblätter in der Bibliothek aus, in denen sie günstigeren Kaffee fordern.

Eine Unterschriftensammlung dazu haben 90 Menschen unterzeichnet. „In der Stabi an der Potsdamer Straße kostet der Kaffee noch einen Euro“, sagt einer der Initiatoren dem Tagesspiegel.

Unter den Linden verkauft seit Juni 2022 das „Café Felix“ die Heißgetränke an die Nutzer:innen und Mitarbeiter:innen der Bibliothek, und an externe Besucher:innen. Drei Euro kostet der Cappuccino.

Betreiber ist Sodexo, ein börsennotiertes Großunternehmen aus Frankreich für Catering und Kantinen. Das passe nicht zur Stabi, heißt es im Flugblatt. „Die Staatsbibliothek zu Berlin ist ein öffentlicher Dienst. (…) Felix, dieses private, gewinnorientierte, touristische und sehr teure Café, hat hinter ihren Mauern nichts zu suchen.“

Diese Preise sind im Bereich Unter den Linden mit Abstand eine der günstigsten Möglichkeiten für Kaffee.

Stabi-Sprecherin Barbara Heindl

Sie kritisieren auch, dass der Zugang zum Innenhof hinter dem Café nicht mehr für alle zugänglich sei. Eine andere Möglichkeit Kaffee zu kaufen, zum Beispiel an einem Automaten, gebe es nicht.

Die Pressesprecherin der Staatsbibliothek verteidigt das Angebot. „Diese Preise sind im Bereich Unter den Linden mit Abstand eine der günstigsten Möglichkeiten für Kaffee“, sagt Barbara Heindl dem Tagesspiegel. Energiepreise und Lohnkosten seien gestiegen und die Preise für Lebensmittel, die einen gewissen Standard haben sollen. Eine Subventionierung des Cafés sei der Staatsbibliothek nicht erlaubt.

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Man sei aber bemüht um kostengünstige Verpflegung. Die benachbarte Kantine desselben Betreibers biete günstiges Essen an. Wegen der Preise im Café stehe die Stabi im Austausch und habe auch schon Verbesserungen erreicht, wie 25 Prozent Rabat für Studierende auf das Mittagessen in der Kantine. Der von den Flugblattschreibern geforderte Automat mit Kaffee für einen Euro sei mit Blick auf die Kosten allerdings „unwahrscheinlich“, so Heindl.

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