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Christa Olearius wird die neue Superintendentin im evangelischen Kirchenkreis Steglitz: Am 1. März 2024 tritt sie ihr Amt an.

© privat

Die Kirche im Berliner Südwesten bekommt zum ersten Mal eine Chefin: Synode wählt Christa Olearius zur Superintendentin

Frauen-Power: Drei Kandidatinnen standen im Kirchenkreis Steglitz zur Wahl, die 53-jährige Christa Olearius setzte sich durch. Ein wichtiges Thema ihrer Amtszeit wird die Klimakrise sein.

Jetzt steht es fest: Christa Olearius wird im evangelischen Kirchenkreis Steglitz die Nachfolgerin des scheidenden Superintendenten Thomas Seibter geht Ende Februar nach dreizehneinhalb Jahren in den Ruhestand. In der November-Sitzung der Kreissynode, dem Kirchenparlament, stimmten im zweiten Wahlgang 46 der 72 anwesenden Synodalen für Christa Olearius. Die 53-Jährige setzte sich gegen zwei Mitbewerberinnen durch. Sie ist die erste Frau, die den Kirchenkreis Steglitz führen wird. Die Amtszeit beträgt zehn Jahre.

Unsere Blicke sollen nicht an den Kirchenmauern enden, sondern hineingehen in die Gesellschaft.

Christa Olearius

Den Job der Kirchenleitung kennt die Neue allzu gut: Seit 2018 ist Christa Olearius bereits Superintendentin im Kirchenkreis Emden-Leer, er gehört zur Landeskirche Hannover. Themen wie Personalführung, Prozessmanagement, Ökumene sind ihr ebenso vertraut wie die Organisation von diakonischen Angeboten und Kindertagesstätten. Sie wuchs in Pfarrhäusern auf Norderney, in Bad Pyrmont und in Leer auf, ihr Theologie- und Ethnologiestudium führte sie nach Münster, Marburg, ins brasilianische Salvador de Bahia und Göttingen – die Niedersächsin kennt die Welt, jetzt zieht es sie in die Weltstadt Berlin.

Die neue Kirchenleiterin steht für das Miteinander. „Lasst uns einander in die Augen schauen und nicht den Blick senken oder einander übersehen“, sagte sie bei ihrer Einführung in ihr erstes Leitungsamt vor fünf Jahren. Außerdem mahnte sie damals: „Unsere Blicke sollen nicht an den Kirchenmauern enden, sondern hineingehen in die Gesellschaft.“ Dieses Credo will sie auch an ihrer neuen Wirkungsstätte verfolgen. Wichtig seien Christa Olearius „die Öffnung in den Sozialraum, eine kreative Verkündigung der christlichen Botschaft sowie gute Kontakte in die Kommune“, teilt ihr neuer Kirchenkreis Steglitz mit.

Klimagerechter Umbau des Kirchenkreises

Eine wesentliche Aufgabe der neuen Kirchenleitung wird der klimagerechte Umbau des Kirchenkreises sein. „Die Landeskirche hat ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht“, sagt der noch amtierende Superintendent Thomas Seibt im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Eine der wichtigsten Neuerungen sind die kirchenkreisweiten Klimaschutzfonds: Jede Gemeinde muss analog zu ihrem CO₂-Ausstoß eine CO₂-Abgabe zahlen, das kann ziemlich schmerzhaft sein.“ Aus dem Fonds werden wiederum klimafreundliche Maßnahmen in den Gemeinden finanziert. „Diesen Prozess des klimafreundlichen Umbaus wird meine Nachfolgerin ab kommenden März weiter moderieren, mitgestalten und ausbauen müssen.“

Neue Wege zu gehen, das kennt die künftige Frau an der Spitze des Kirchenkreises Steglitz schon. Auch in ihrem bisherigen Amt ist Christa Olearius die erste Frau gewesen: Im August 2018 begrüßten sie 650 Gottesdienstbesucher in der Lutherkirche in Leer als erste Superintendentin ihres niedersächsischen Kirchenkreises. Die gläubigen Steglitzerinnen und Steglitzer müssen sich also anstrengen, um dieses Willkommen noch zu toppen.

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