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Historische Tee-Rose: Die Sorte Francis Dubreuil gehört zu dieser Klasse.

© dpa/Jens Schlueter

Klimaresiliente Stauden statt durstiger Rosen: Neues zentrales Beet für den Onkel-Emil-Platz in Berlin-Steglitz

Zu viel Arbeit, zu viel Wasser, zu viele Schädlinge: Das Grünflächenamt war mit den Rosen auf dem Platz hinter dem Forum Steglitz nicht glücklich. Jetzt pflanzten angehende Gärtner Stauden.

Jetzt wachsen Stauden, Gräsern und Frühjahrsblüher dort an, wo früher im Sommer Rosen blühten. Die dual Studierenden und die Auszubildenden des Grünflächenamts gestalteten in den vergangenen Wochen die Mitte des Onkel-Emil-Platzes, er liegt hinter dem Forum Steglitz zwischen Born- und Gutsmuthstraße, neu. Sie pflanzten 22 bienenfreundliche Arten, die mit „verschiedenen Blütezeiten zu jeder Jahreszeit den Ort verschönern“, so die Pressemitteilung des Bezirksamts. „Blütenzauber“ heißt die neue Pflanzung passend.

Grund der Umgestaltung ist auch die Klimakrise mit ihren verstärkt auftretenden Dürreperioden. Das Amt hatte mit den Rosen immer wieder Probleme. „Ein hoher Wasserbedarf seitens der Rosen, aufwendige jährliche Rückschnitte und eine starke Verunkrautung des Beetes machten eine hohe Anzahl an Pflegegängen notwendig“, heißt es. Dazu seien Schädlinge gekommen.

Die Gräser und Stauden hingegen gelten als „äußerst trockenheitsresistent und pflegeextensiv“; gegossen werden muss das neue Beet kaum noch. Die neuen Pflanzen sitzen in einem grobkörnigen Mulch, der Kleinstlebewesen einen Lebensraum bietet und zugleich Unkraut keinen Halt gibt. Dadurch, dass die neue Bepflanzung mehr Licht an den Boden kommen lässt, gebe es auch weniger Rückzugsorte für Schädlinge. Das Amt hofft, mit dem neuen Beet, den Besucherinnen und Besuchern des Onkel-Emil-Platzes dauerhaft mehr Aufenthaltsqualität zu bescheren.

Mit dem Namen des Platzes soll übrigens kein Familienmitglied gewertschätzt, sondern an die Widerstandsgruppe „Onkel Emil“ erinnert werden. Erst vor fast drei Jahren, im Februar 2021, erhielt der zuvor namenlose Platz hinter dem Forum-Parkplatz auf Anregung der Nachbarschaft seinen neuen Namen. Zur Widerstandsgruppe Onkel Emil, sie bestand von 1938 bis 1945, gehörten unter anderem die Autorin und Journalistin Ruth Andreas-Friedrich und ihr Lebenspartner Leo Borchard. Nach dem Dirigenten ist die Musikschule Steglitz-Zehlendorfs benannt, den Namen von Ruth Andreas-Friedrich trägt der Park auf dem Fichtenberg.

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