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Das sind Wohnboxen für Obdachlose in der Neuköllner Hertzbergstraße

© Unionhilfswerk

„Safe Places“ für Obdachlose : In Neukölln sollen weitere Wohnboxen entstehen

Vor ein paar Monaten startete in Neukölln ein Pilotprojekt mit sechs Wohnboxen für Obdachlose. Jetzt sollen weitere Flächen geprüft werden.

Seit einigen Monaten stehen sechs weiße Boxen aus Sperrholz auf einer ehemaligen Brachfläche an der Hertzbergstraße in Berlin-Neukölln: Die Wohnboxen sollen als sogenannte „Safe Places“ obdachlosen Menschen eine temporäre Unterkunft, etwas Privatsphäre und eine gewisse Stabilität verschaffen.

Die sogenannten „Tiny Homes“ werden von einem Sozialarbeiter betreut, der den Bewohnern bei der Wiedereingliederung helfen soll. An dem Pilotprojekt gibt es durchaus Kritik, etwa was die langfristige Finanzierung angeht.

Dennoch hat die Mehrheit der Bezirksverordneten das Bezirksamt nun dazu aufgefordert, die bezirkseigenen Flächen daraufhin zu prüfen, ob sie für die Einrichtung weiterer Safe Places geeignet sind. Das sei beispielsweise dann der Fall, wenn obdachlose Menschen die betroffenen Flächen schon nutzen, etwa dort campieren.

Die Tiny Homes werden von Sozialarbeitern betreut

Die Flächen sollen dann, wie es bereits in der Hertzbergstraße praktiziert wird, von einem oder einer Sozialarbeiter:in vor Ort betreut werden. Die Tiny Homes dienen als Übergangslösung, um Menschen wieder bereit für das Leben in einer Wohnung zu machen und in die Gesellschaft einzugliedern.

Sie seien nicht als Dauerlösung zu verstehen, heißt es in dem Antrag des CDU-Verordneten Ino Kringel. Diesem stimmten, neben seiner eigenen Fraktion, auch SPD und Grüne zu, bei einem Nein der AfD und einer Enthaltung der Linken.

Auf Anfrage der SPD-Verordneten Nilgün Hascelik erklärte der zuständige Stadtrat für Soziales, Hannes Rehfeldt (CDU), zudem, dass er im Gespräch mit dem Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg über die langfristige Absicherung der Tiny Homes sei. Auch im Nachbarbezirk gibt es ein ähnliches Pilotprojekt wie in Neukölln.

Beide Bezirke würden anstreben, die Projekte über Tagessätze aus Landesgeldern – so wie es etwa in Wohnheimen üblich ist – langfristig zu finanzieren. Gleichzeitig appellierte Rehfeldt allerdings auch an die Verantwortung des Senats, da Obdachlosigkeit ein gesamtstädtisches Problem sei – und sich nur als solches behandeln lasse.

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