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Piktogramme mit Autos, aus denen ein Stromkabel ragt, markieren Parkplätze mit Ladesäulen, an denen Elektro-Autos ihren Akku laden können.

© IMAGO/Panama Pictures/Christoph Hardt

Debatte um E-Lade-Infrastruktur in Berlin: „Stromausfälle wegen zusätzlicher Ladekapazitäten wird es nicht geben“

Wie viele zusätzliche Ladepunkte für Elektroautos braucht Berlin und wo sollen sie stehen? Das Abgeordnetenhaus befragte dazu Experten. Die Meinungen fallen unterschiedlich aus.

Für den Umstieg auf E-Mobilität muss die Ladeinfrastruktur in Berlin massiv ausgebaut werden. Wenn die Zahl der E-Fahrzeuge bis 2030 von derzeit 65.000 auf wie prognostiziert 400.000 Stück erhöhen sollte, müsse dazu auch der Gesamtladebedarf vergrößert werden, erklärte am Mittwoch Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität. Und zwar von derzeit 380.000 Kilowattstunden auf rund zwei Millionen Kilowattstunden.

Lobenberg und weitere Experten waren in den Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses geladen worden, um in einer Anhörung zu klären, mit welchen Techniken dieser Bedarf zu decken ist, wo und wie viele Ladepunkte es dafür braucht und ob das Stromnetz dem überhaupt Stand halten kann. Bei letzter Frage hatte Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH Positives zu berichten: „Stromausfälle nur, weil in Berlin zusätzliche Ladekapazitäten aufgebaut werden, wird es nicht geben. Die Ladeinfrastruktur kann weiterwachsen und unser Netz wird dafür bereit sein.“

Allerdings sei dies mit einem enormen Kraftakt verbunden – auch finanziell. Rund zwei Milliarden Euro seien für diese Investitionen bis 2030 nötig. Nicht die einzige Herausforderung. Unter anderem werden auch noch etliche zusätzliche Ladepunkte in der Stadt benötigt. Bislang gebe es 2360 Ladepunkte im öffentlichen Raum, sagte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU).

Zusammen mit öffentlich zugänglichen Anschlüssen auf Pivatgrundstücken wie Supermarktparkplätzen käme die Zahl sogar auf 3500, sagte Lobenberg. Ungleich größer sei die Zahl an Ladepunkten im privaten Bereich, in Firmengaragen oder Wohnhäusern. Dort gebe es in Berlin 20.000 Stück. Auf eine feste Zahl zusätzlich nötiger Anschlüsse wollte er sich nicht festlegen. Insgesamt aber müssten von den künftigen Anschlüssen 80 Prozent in privaten Garagen entstehen.

Dem widersprach Philipp Sindberg, Deutschland-Chef für öffentliche Ladeinfrastruktur bei der Firma Ubricity. Sie ist bekannt geworden mit Laternenlade-Anschlüssen. Gerade künftige E-Autofahrer im Stadtzentrum hätten oft keinen privaten Parkplatz, so Sindberg. Daher sei es sinnvoll, die Anschlüsse an den Laternen aufzubauen.

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