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Das neubarocke Gebäude vom Kriminalgericht Moabit.

© picture alliance / Jens Kalaene/Jens Kalaene

Update

E-Roller in Berlin von Brücke geworfen: 44-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht – Prozessbeginn

Nachdem ein 44-Jähriger einen E-Roller von einer Brücke geworfen haben soll, muss er sich nun vor Gericht verantworten. Der Angeklagte war bereits mehrmals straffällig.

| Update:

Als plötzlich ein E-Scooter von der Gensinger Brücke in den fließenden Verkehr der Bundesstraße B1 in Berlin geworfen wurde, hatten Autofahrer großes Glück und kamen mit dem Schrecken davon. Ronny B., ein 44-Jähriger aus Lichtenberg, soll verantwortlich sein für die Attacke. Seit Montag steht er vor dem Berliner Landgericht. Nur durch „starkes Bremsen und ein Ausweichen auf die mittlere Spur“ habe ein Mercedes-Fahrer eine Kollision mit dem Roller verhindern könne, heißt es in der Anklage.

Von einem versuchten Mord geht die Staatsanwaltschaft aus. Zudem muss sich B. wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Der Maurer, der zuletzt arbeitssuchend war, wurde zwei Wochen nach dem Geschehen in Alt-Friedrichsfelde festgenommen und befindet sich seitdem in U-Haft. Er habe sich wohl über herumstehende E-Scooter geärgert, hieß es am Rande der Verhandlung.

Es war 9.10 Uhr, als Ronny B. am 12. Juni auf der Gensinger Brücke mutmaßlich einen Elektro-Tretroller einer Vermietungsfirma in den Berufsverkehr auf der dreispurigen Straße schmiss. Mit voller Wucht geschah dies laut Anklage. B. sei bewusst gewesen, dass es im Falle einer Kollision mit einem Fahrzeug auch zu einem tödlichen Unfall der Insassen hätte kommen können. Heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln sei er vorgegangen.

Insbesondere sichergestellte DNA-Spuren am E-Roller und Aussagen von Augenzeugen führten Angaben zufolge zum Angeklagten. B. ist bei Polizei und Justiz bekannt. Er stand bereits wegen Raubes, gefährlicher Körperverletzung, Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens vor Gericht. Zuletzt erhielt er eine Strafe von neun Monaten Haft auf Bewährung, die allerdings noch nicht rechtskräftig ist.

Der Verteidiger kündigte an, dass sich Ronny B. äußern werde. Der Prozess geht am 21. November weiter.

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