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Inspiriert als Porträt. So sieht der US-Künstler Shepard Fairey den legendären US-Präsidenten John F. Kennedy.

© U.S. Embassy Berlin

Feierlichkeiten zum Jahrestag: Street-Art-Porträt von John F. Kennedy ziert nun die US-Botschaft in Berlin

US-Botschafterin Amy Gutmann enthüllt ein Porträt es früheren Präsidenten. Dahinter steckt der Künstler, der auch das „Hope“-Poster für Obama entworfen hat.

Direkt am 60. Jahrestag der berühmten Kennedy-Rede hat US-Botschafterin Amy Gutmann ein Porträt des früheren US-Präsidenten enthüllt. Das ziert nun den schönsten Konferenzraum der Botschaft am Pariser Platz mit Blick auf das Brandenburger Tor und die Quadriga. Live dabei in dem Raum, der künftig John-F.-Kennedy-Forum heißen soll, war auch der renommierte US-Künstler Shepard Fairey.

Er hat einst das berühmteste Poster für die Obama-Kampagne entworfen, in den patriotischen Farben Rot, Weiß und Blau, mit dem Schriftzug „Hope“ am Fuß. „Ich liebe Berlin, bin schon zum sechsten Mal hier“, erzählte der Street-Art-Künstler, der auch schon Wandbilder in Kreuzberg gefertigt hat, zum Beispiel das Mural „Make Art Not War“ am Mehringplatz.

Für das Obama-Porträt ließ er sich auch von dessen Auftritt an der Siegessäule 2008 inspirieren, weil ihn die riesige Menschenmenge beeindruckt hatte. „Ich glaube daran, dass Kunst großartige Gespräche in Gang bringen kann, die sonst vielleicht nie stattfinden würden“, sagte er.

Berührt vom Triumphzug

„Das Porträt von John F. Kennedy greift seine Vision von globaler Demokratie und der Überwindung humanitärer Bedrohungen und insbesondere die Hoffnung und Freiheit auf, die er weltweit entstehen ließ“, sagte er zu seinem jüngsten Werk, das alle Gäste in Miniaturform mit nach Hause nehmen durften.

Inspiriert als Porträt. So sieht der US-Künstler Shepard Fairey den legendären US-Präsidenten John F. Kennedy.

© U.S. Embassy Berlin

Unter den Zeitzeugen war auch Anita Lochner, die Tochter des damaligen Dolmetschers, die 1963 bei Kennedys Triumphzug durch die Stadt elf Jahre alt war und den Präsidenten, im offenen Wagen, einfach so berühren könnte. Auch Eva Quistorp konnte sich gut erinnern, wie sie als 17-jährige Schülerin aus Kleve in Berlin zu Besuch war und Kennedy auch noch an der Freien Universität (FU) erlebt hat.

Videobotschaft aus Australien.

Von da an stand für sie fest. „Da muss ich studieren.“ John F. Kennedys Tochter Caroline, derzeit US-Botschafterin in Australien und eine Freundin von Botschafterin Amy Gutmann, erklärte in einer Grußbotschaft zum Jubiläum, die bereits vor dem Rathaus Schöneberg präsentiert wurde: „Präsident Kennedy kam auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges nach Berlin. Er stellte sich vor, dass Berlin eines Tages frei, Deutschland geeint und Europa ein Kontinent in Frieden sein würden. Dieses Versprechen konnte Wirklichkeit werden, weil Demokratien zusammengearbeitet haben.“

Inspiriert von John F. Kennedy. US-Botschafterin Amy Gutmann bei einem Bürgerfest in Schöneberg zur Erinnerung an die große Rede am 26. Juni 1963.

© dpa/Carsten Koall

Rachel Flor, Geschäftsführerin der John-F-Kennedy Library Foundation, forderte die Gäste auf, beim nächsten Besuch in Boston die Bibliothek zu besuchen, in der ein Teil auch dem Berlin-Besuch gewidmet ist.

Wie der Funke übersprang

Botschafterin Amy Gutmann erinnerte sich, wie ihr Vater die Rede im Fernsehen verfolgt hatte und der Funke gleich auf sie übergesprungen war. Der Präsident war jung und charismatisch. Seine Botschaft, dass wir alle Bürger der freien Welt sein müssen, zieht sich auch durch Gutmanns Reden, wenn es um die Notwendigkeit geht, die Ukraine im russischen Angriffskrieg zu unterstützen. Ihr Leben lang hat sich die US-Botschafterin seitdem mit der Demokratie und ihren Herausforderungen befasst.

Michael Steed vom Vorstand der Kennedy-Bibliothek in Boston zeigte sich besonders beeindruckt von Gutmanns Auftritt bei der Gedenkfeier vor dem Rathaus Schöneberg.

Es sei elektrisierend gewesen, wie sie die Werte Kennedys auf die aktuelle Situation in der Ukraine übertragen habe. „Sie war Joe Bidens beste Nominierung“, sagte er.

Die Sammlung „Kunst in Botschaften“, zu der Kennedys Porträt jetzt zählt, wurde während dessen Präsidentschaft gegründet. Nach den Feierlichkeiten stießen die Gäste unter anderem mit Daiquiris an, wie sie vor 60 Jahren getrunken wurden.

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