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25.04.2023, Berlin: Nur mit Mühe und Geduld kommt der Notarzt-Wagen durch den Stau am Ernst-Reuter-Platz. Dort blockierten Aktivisten der Umweltschutz-Gruppe Letzte Generation zwei Straßen. Erneut blockierten Aktivisten stadtweit zahlreiche Straßen. Bis zu 800 Unterstützer sollten an Aktionen und Blockaden teilnehmen. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Paul Zinken

Update

Warnt die „Letzte Generation“ Rettungsdienste vor Blockaden?: Berliner Feuerwehr widerspricht Klimaaktivisten

Die Letzte Generation sagt, sie würde Einsatzkräfte auf geplante Aktionen hinweisen. Der stellvertretende Vorsitzende der Feuerwehrgewerkschaft Berlin-Brandenburg und die Berliner Feuerwehr widersprechen.

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Behauptungen der „Letzten Generation“, dass „Einsatzorganisationen“ vor Blockaden gewarnt würden, hat der stellvertretende Vorsitzende der Feuerwehrgewerkschaft Berlin-Brandenburg, Manuel Barth, zurückgewiesen. „Das ist mir nicht bekannt. Da gibt es keine Ansagen vorher“, sagte er in einem Interview mit der „F.A.S.“ und ergänzte: „Ich glaube, dass das glatt gelogen ist.“

Auch laut einem Sprecher der Berliner Feuerwehr wird die Behörde nicht vorab von der Letzten Generation über Blockaden informiert. Vielmehr bekomme die Feuerwehr die Information über neue Blockaden immer von der Polizei. Ein Sprecher der Polizei sagte, neue Blockaden würden erst durch die Einsatzkräfte gemeldet, die stadtweit unterwegs sind, um Blockaden zu unterbinden und zu beseitigen. Die Letzte Generation melde die Blockaden nicht vorab bei der Polizei an.

Laut der Gruppe, die mit Klebe-Aktionen im Straßenverkehr auf die Klimakrise aufmerksam machen will, würden Rettungskräfte vorab informiert, um „dann Ausweichrouten nehmen“ zu können. Immer wieder stehen Rettungswagen im Stau rund um Klima-Blockaden – auch in den vergangenen Tagen, in denen sich Mitglieder der „Letzten Generation“ in mehreren Fällen auf Fahrbahnen festgeklebt hatten. Eine Anfrage bei der Pressestelle der Berliner Feuerwehr, ob dort Vorwarnungen von Aktivisten bekannt sind, blieb bislang unbeantwortet.

Zweifel an Rettungsgassen der „Letzten Generation“

Ein besonders bekannter Fall, der eine Debatte um die Behinderung von Rettungsdiensten durch Klimaaktivisten ausgelöst hatte, war der um den Tod einer Radfahrerin in Berlin im Oktober 2022. Ein Betonmischerfahrer hatte die Frau überrollt, die Retter standen im Stau auf der A100, auf der sich Aktivisten festgeklebt hatten. Erst kürzlich stelle die Berliner Staatsanwaltschaft fest, dass sie keine Mitschuld am Tod der 44-Jährigen tragen: Das Spezialfahrzeug sei zwar später am Unfallort eingetroffen, hätte die Frau aber nicht retten können.

.Zum Argument der Klimaaktivisten, es seien immer zwei Aktivisten nicht festgeklebt, um Rettungswagen durchzulassen, sagte Barth der „F.A.S.“: „Das funktioniert nicht. (…) wenn schon das erste Fahrzeug daran gehindert wird, sich auch nur einen halben Meter zu bewegen, dann passiert da nichts mehr.“ (Tsp)

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