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Galeria eröffnet in Tegel eine neue Filiale.

© picture alliance/dpa

Galeria eröffnet Kaufhaus in Berlin-Tegel: Neue Filiale soll Fußgängerzone beleben

Die Eröffnung ist gewagt in Zeiten, in denen es zu flächendeckenden Schließungen kommt. Am Donnerstag war der Andrang groß. An dem Neuzugang könnte das Schicksal der Fußgängerzone hängen.

Für den gebeutelten Handel ist es eine kleine Sensation, für den Galeria-Konzern ein gewagtes Experiment mit offenem Ausgang: Am Donnerstag hat das Unternehmen in der Tegeler Fußgängerzone Gorkistraße ein neues Kaufhaus eröffnet, eine absolute Ausnahme in Zeiten flächendeckender Schließungen.

20
Prozent Rabatt lautet das Versprechen

Der erste Andrang war groß, sicher auch beflügelt durch das Versprechen von 20 Prozent Rabatt - aber an diesem Neuzugang hängt auch das Schicksal der gesamten neuen Fußgängerzone, die bislang längst nicht so belebt ist wie ihre äußerlich bescheidenere Vorgängerin.

Galeria hat die vier Etagen gleich neben dem Parkhaus bezogen. Unten am zentralen Eingang beginnt das Sortiment ehernen Brancheregeln folgend mit Handtaschen, Parfüm und Kosmetik, daneben Uhren, Schmuck und Schokoladen. Auch Bekleidung ist hier zu haben, der die beiden nächsten Etagen ganz und gar vorbehalten sind.

Unterhaltungselektronik gibt es nicht

Das Sortiment steht für durchweg hochwertige Markenqualität, das spezielle Eröffnungsangebot beschränkt sich auf den Rabatt, der mit dem Erwerb einer Kundenkarte verbunden ist. Die vierte Etage begründet dann den Begriff „Kaufhaus“, denn dort gibt es Spielzeug, Küchengerät mit und ohne Stecker sowie Bettwäsche. Unterhaltungselektronik und „weiße Ware“ gibt es nicht.

Ob sich das stark auf Bekleidung fokussierte Sortiment mit dem ähnlich gelagerten von Peek & Cloppenburg gleich gegenüber verträgt, ist eine der offenen Fragen. Durch das neue Kaufhaus ist zwar erst einmal viel mehr Leben in die Gorkistraße gekommen, aber die lebhafte Kleinteiligkeit der alten Fußgängerzone fehlt, denn es gibt kaum noch Cafés mit Außenplätzen, keinen Spielplatz, und die neue Markthalle scheint auf dem Weg zum gesichtslosen Food-Court, weit entfernt vom nachbarschaftlichen Einkaufsziel früherer Zeiten.

Und auch die bevorstehende jahrelange Sperrung der U6 dürfte trotz allgemein verkehrsgünstiger Lage ein massiver Nachteil sein. Erst für nächstes Frühjahr ist die Eröffnung der Verkaufsflächen an der Ecke Gorkistraße/Berliner Straße vorgesehen, in denen sich früher das Hertie-Kaufhaus befand.

Die Galeria-Eröffnung ist auch der Auftakt für die offizielle Einweihung der gesamten Fußgängerzone, die für Sonnabend (10-20 Uhr) und Sonntag (13-18 Uhr) vorgesehen ist. Der Investor, die HGH-Gruppe, kündigt ein nostalgisches Straßenfest an, als Redner sind am Sonnabend Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen, HGH-Chef Harald Huth und Stefan Fasshauer vorgesehen, der als Direktor der Deutschen Rentenversicherung der wichtigste Büromieter des Komplexes ist.

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