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Ein Davidstern ist an ein Haus in Pankow gemalt worden.

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Gewalt, Sachbeschädigungen, Markierungen: Deutlich mehr antisemitische Vorfälle in Berlin seit Terrorangriff auf Israel

In diesem Jahr hat die Antirassismus-Stelle Rias in Berlin bislang 70 antisemitische Vorfälle registriert. Viele weitere müssen erst noch verifiziert werden.

Antisemitische Vorfälle in Berlin haben seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel deutlich zugenommen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias) hat mit Stand vom 18. Oktober bislang 70 Fälle dokumentiert, wie sie am Freitag mitteilte. Dies seien fast dreimal so viele verifizierte Vorkommnisse wie im Vorjahreszeitraum. Damals seien 25 Fälle dokumentiert worden. Nach den Angaben liegen der Initiative zahlreiche weitere Hinweise vor. Diese Fälle müssten jedoch noch verifiziert werden.

Bekannt wurden laut der Antisemitismus-Stelle etwa ein Fall extremer Gewalt, jeweils drei Angriffe und Bedrohungen sowie neun gezielte Sachbeschädigungen. Der versuchte Brandanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in der Brunnenstraße gehöre dazu. Es seien zwölf Markierungen von Wohnhäusern festgehalten worden, bei denen Davidsterne auf Türen oder in den Eingangsbereich von Häusern geschmiert worden seien. „Dies erinnert an die Kennzeichnungspraxis der Nationalsozialisten, die z.B. jüdische Geschäfte mit einem Davidstern markierten“, teilte Rias mit.

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) hatte bereits am Mittwoch deutschlandweite Zahlen genannt. Demnach wurden seit dem Tag des Terrorangriffs am 7. Oktober bundesweit 202 Vorfälle (Stand: 15.10.) dokumentiert – 240 Prozent mehr als in derselben Zeit des Vorjahrs.

Rias ist ein Netzwerk von Meldestellen, bei denen Betroffene und Zeugen von antisemitischen Vorfällen berichten können. Die Dokumentationsstelle wird gefördert vom Bundesbeauftragten gegen Antisemitismus, Felix Klein. (dpa)

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