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Das Haus (links) in der Sebastianstraße, in dem Daniela Klette wohnte.

© IMAGO/PEMAX

Update

In der Sebastianstraße in Kreuzberg: Ex-RAF-Terroristin Klette lebte ohne Mietvertrag in Berliner Wohnung

Jahrelang soll Daniela Klette in einem Wohnhaus in der Nähe des Moritzplatzes gelebt haben. Der Vermieter stellte nun klar, dass kein Vertrag mit der gefassten Terroristin vorlag.

| Update:

Die gefasste frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat ohne Mietvertrag in ihrer Wohnung in Kreuzberg gelebt. Das teilte der Vermieter, die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuerst hatte die „B.Z.“ darüber berichtet.

Es liege keine genehmigte Untervermietung an Daniela Klette vor, erklärte Matthias Borowski, Sprecher der WBM. Dementsprechend habe man auch keine Kenntnis davon gehabt, dass die gesuchte Terroristin in dem Haus in der Sebastianstraße gewohnt habe. Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse nun mit Konsequenzen rechnen, so Borowski.

Klette soll in dem sechsstöckigen Haus nach Tagesspiegel-Informationen fast 20 Jahre gelebt haben. Angemietet worden war die Einzimmerwohnung von einem früheren Bewohner. Ob er um ihre Identität wusste, ist nicht bekannt. Laut der Deutschen Presse-Agentur derzeitige Wohnort des Mannes unbekannt. Die WBM wollte aus Datenschutzgründen keine Details zum Mieter nennen.

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Bei der Durchsuchung der etwa 40 Quadratmeter großen Sozialwohnung stieß die Polizei unter anderem auf eine Granate und Sprengmittel. Auch am Mittwoch liefen „umfängliche“ Einsatzmaßnahmen, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Niedersachsen. Diese beträfen das Gebäude, aber auch den Garten. Weitere Details nannte sie nicht.

Anfang der Woche wurden weitere Details zu dem durchsuchten Objekt bekannt. Demnach misst die Wohnung weniger als 40 Quadratmeter. Sie sei „unspektakulär möbliert“ gewesen, so ein Kenner der Ermittlungen. Es gab dort ein kleines Bad, eine kleine Küche, ein kombiniertes Wohn-Schlafzimmer. In diesem Hauptraum war mithilfe eines Schranks und eines kleinen Vorhangs ein kleiner Teil des Zimmers abgeteilt worden.

In der Wohnsiedlung wurde Klette als höflich beschrieben. Sie sei regelmäßig mit dem Rad gefahren, heißt es, habe oft ihren Hund dabei gehabt. Für Nachbarn habe sie Kekse gebacken und Nachhilfeunterricht gegeben. Obwohl sie seit fast 35 Jahren im Untergrund lebte, tanzte Klette in einem Verein regelmäßig Capoeira, reiste offenbar auch mit falschen Papieren. In der Nachbarschaft war sie unter dem Namen „Claudia“ bekannt.

Klette gehörte der dritten Generation der linksextremistischen „Rote Armee Fraktion“ (RAF) an. Die RAF war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord in Deutschland. 1998 erklärte sie sich für aufgelöst. In der aktiven Terror-Zeit der dritten Generation wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet.

Gemeinsam mit dem noch gesuchten 69-jährigen Ernst-Volker Staub und dem 55-jährigen Burkhard Garweg soll Klette von 1999 bis 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen überfallen haben. Nach Staub und Garweg wurde in Berlin in den vergangenen Tagen verstärkt gefahndet, es gab mehrfach Untersuchungen. (mit dpa)

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