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 Die Zahl der Unfälle mit Verletzten nahm deutlich zu.

© imago images/Olaf Wagner/Olaf Wagner via www.imago-images.de

Mehr Verletzte in der Unfallbilanz: Zahl der Verkehrstoten in Berlin auf tiefstem Stand seit 1990

Auf den Straßen Berlins krachte es 2022 wieder häufiger, aber nicht so oft wie vor Corona. Für 2023 plant die Polizei mehrere Schwerpunktaktionen.

Auf den Straßen Berlins hat es im vergangenen Jahr wieder häufiger gekracht als in den beiden von coronabedingten Beschränkungen geprägten Jahren davor. 130.160 registrierte Verkehrsunfälle bedeuten gegenüber den Vorjahren einen Anstieg um zwei bis drei Prozent – obwohl die Verkehrsdichte wieder fast das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat.

Gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 sank die Anzahl der Unfälle um fast zwölf Prozent. Das ergibt sich aus der am Freitag von der Polizei veröffentlichten Unfallbilanz für die Hauptstadt.

Kritisch ist die Entwicklung bei den Verunglückten: 14.122 Leicht- und 2159 Schwerverletzte bedeuten einen Anstieg von jeweils rund zehn Prozent gegenüber 2021. Die Anzahl der bei Unfällen getöteten Menschen sank dagegen auf 34; so wenig waren es seit Beginn der Gesamt-Berliner Statistik im Jahr 1990 noch nie. Damals kamen 226 Menschen ums Leben.

Allerdings starben zum ersten Mal seit mehreren Jahren zwei Kinder im Berliner Straßenverkehr. Auffällig ist auch der seit Jahren wachsende Anteil älterer Menschen an den tödlich Verunglückten; 2022 waren laut Polizei mehr als die Hälfte von ihnen mindestens 65 Jahre alt.

Seit langem konstant ist der hohe Anteil der ungeschützten Verkehrsteilnehmer bei den Toten: Jeweils zehn waren zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs. Von sieben Menschen, die in Autos starben, verunglückten drei bei Alleinunfällen. Dasselbe gilt für zwei von sechs tödlich verunglückten Moped- oder Motorradfahrern.

Auch an den Hauptursachen aller Unfälle hat sich nichts geändert: Fehler beim Abbiegen dominierten klar vor missachteter Vorfahrt, unangepasstem Tempo und Alkoholeinfluss. Bei mehreren Schwerpunktaktionen in diesem Jahr will die Polizei sich diesen Problemen widmen: Im März soll das Verhalten an Kreuzungen in den Blick genommen werden. Im April, Mai und September stehe die Sicherheit des Radverkehrs im Fokus, im Juni und Dezember gehe es verstärkt um Alkohol und andere Drogen.

Im vergangenen Jahr hat die Polizei nach eigenen Angaben bei 7297 mobilen Geschwindigkeitskontrollen fast 600.000 Schnellfahrer erwischt. In mehr als 500 Fällen wurde extreme Raserei angezeigt, die als „verbotene Kraftfahrzeugrennen“ seit Oktober 2017 nicht mehr nur ordnungswidrig, sondern strafbar ist.

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