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Dörte Elß ist Chefin der Berliner Verbraucherzentrale.

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: Fleischersatz besser selber machen

Übermäßiger Fleischverzehr schadet der Umwelt und Gesundheit. Doch gekaufte Ersatzprodukte enthalten oft viele Zusatzstoffe. Es gibt aber eine Alternative.

Eine Kolumne von Dörte Elß

Erinnern Sie sich noch an das Bergmannstraßenfest? So hieß das Kreuzberg-Festival bei seiner Gründung in den 90er Jahren, und schon damals war dort viel Außergewöhnliches zu entdecken. Besonders gespannt bin ich, was mich am Wochenende Neues an den Essensständen erwartet, denn derzeit werden die Gemüter ja in der öffentlichen Debatte beim Thema Fleisch stark erhitzt.

Wer hat schon mal Sellerieschnitzel gemacht?

Dass Zurückhaltung sich beim Konsum lohnt, wissen die meisten von uns, da übermäßiger Fleischverzehr Umwelt und Gesundheit schadet. Deutlich weniger sind es sicherlich, die schon einmal Fleischersatz – etwa ein Sellerieschnitzel oder ein Gericht, wie Chili con Seitan, – selbst zubereitet haben. Zwar gibt es auch Fleischersatzprodukte zu kaufen, sie sind jedoch häufig hoch verarbeitet, stark gesalzen und enthalten viele Zusatzstoffe.

Werden pflanzliche Proteinquellen wie Vollkorngetreideprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte miteinander kombiniert, entsteht eine hochwertige Eiweißkombination, die ähnlich nahrhaft ist wie Fleisch. Probieren Sie es einfach nach Rezept aus. Wer nicht auf den klassischen Sonntagsbraten verzichten möchte, sollte regionales Wildfleisch bevorzugen, da lange Transportwege, die Strapazen der Haltung und der intensive Anbau von Futtermitteln entfallen.

Verwerten Sie Tiere ganzheitlich. Beim Crowd Butching etwa schließen sich mehrere Konsumenten zusammen und bestellen meist beim Bauern direkt ein Rind oder Schwein. Ist es ganzheitlich verkauft, wird es geschlachtet. Wissenschaftlich empfohlen sind zwei bis drei kleine Portionen Fleisch pro Woche. Die sind beim Besuch eines Straßenfestes schnell erreicht. Bestimmt bieten die Kreuzberger Kreativen jedoch genug Alternativen und Anregungen für Ihren Speiseplan. Vielleicht haben aber auch Sie nun Tipps zum Weitergeben gesammelt, denn Veranstaltungen wie das Kreuzberg-Festival leben vom Austausch.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer donnerstags.

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