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© imago/STPP

Mutter soll Zweijährigen ertränkt haben: Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Mord-Anklage gegen 24-Jährige

Eine junge Mutter soll beim Versuch eines erweiterten Suizids ihr Kind ertränkt haben. Hintergrund soll die Krebsdiagnose der Frau gewesen sein. Nun wurde Anklage erhoben.

Nach dem Tod eines Zweijährigen in Berlin-Gesundbrunnen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mutter des Kindes erhoben. Die 24-Jährige soll ihr Kind am 2. Oktober in einer Badewanne ertränkt haben.

Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, sei Anklage wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen zum Landgericht Berlin erhoben worden.

Laut Behörde hatte die Mutter schon Wochen vor der Tat entschieden, sich und das Kind zu töten – ein sogenannter „erweiterter Suizid“. Am Tattag soll sie, während der Vater des Kindes schlief, entschieden haben, die Absicht umzusetzen.

Dazu soll die 24-Jährige dem Jungen „eine große Menge Schlaf- und Schmerzmittel“ verabreicht haben. Diese führten jedoch nicht zum Tod, was der Frau auch bewusst gewesen sein soll. Sie selbst habe sich ebenfalls mit Schlaf- und Schmerzmitteln sowie Insulin töten wollen, hieß es.

Die Frau soll sich in eine Badewanne gelegt haben und ihren sedierten Sohn an die Brust gedrückt haben, schilderte die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Hergang. Dabei ertrank der Junge.

Hintergrund der Tat soll die Brustkrebsdiagnose der Frau gewesen sein: Aufgrund ihrer Diagnose soll die Angeschuldigte entschieden haben, „ohne Inanspruchnahme von durchaus erfolgversprechenden Therapiemaßnahmen“ ihr Leben zu beenden, ohne ihr Kind zurückzulassen, erklärte die Behörde.

Der Vater des Kindes und Ehemann der Frau hatte beide damals in der Wohnung in der Ackerstraße leblos aufgefunden. Reanimationsversuche beim Kind schlugen fehl, die Mutter konnte gerettet werden und kam ins Krankenhaus. Einen Tag nach der Tat wurde Haftbefehl gegen die Frau erlassen. Justizbeamte bewachten sie auf ihrer Station.

Wie die Staatsanwaltschaft nach der Tat mitgeteilt hatte, habe die Frau einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem sie angekündigt habe, dass sie sich und das Kind mittels diverser Medikamente töten würde.

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