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Nach Klebe-Aktion an Gemälde: Lina Eichler in Berlin zu Geldstrafe verurteilt – Klimaaktivistin will Proteste fortsetzen

Auf der Straße und an einem Cranach-Gemälde in der Gemäldegalerie hatte sie sich festgeklebt: Nun erging das Urteil gegen Lina Eichler.

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Lina Eichler kündigte gleich nach dem Urteil an, dass es nichts ändern wird. „Ich werde weitermachen, ich werde mich weiter auf Straßen kleben und friedlichen Widerstand leisten“, sagte die 20-Jährige. Gegen die Klimaaktivisten, die sich bei einer Aktion an den historischen Rahmen eines Cranach-Gemäldes geklebt hatte, laufen bereits rund drei Dutzend Strafverfahren. Sieben Aktionen führten am Dienstag zu einem Urteil: Das Amtsgericht Tiergarten verhängte eine Geldstrafe von 1300 Euro.

Schuldig der gemeinschädlichen Sachbeschädigung, der Nötigung, versuchten Nötigung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte befand die Richterin. In fünf Fällen war Lina Eichler dabei, als Mitglieder der Klimagruppe Letzte Generation Straßen im Berufsverkehr blockierten. Es könne nicht sein, dass sie Autofahrer für ihre Ziele instrumentalisiere, hieß es weiter im Urteil. Die Taten seien als verwerflich anzusehen. Es habe keinen Sachbezug der Aktionen zu einzelnen Personen gegeben. Für die betroffenen Autofahrer habe es keine Ausweichmöglichkeiten gegeben.

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Die Gruppe müsse sich andere, legale Mittel suchen, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen, so das Gericht. Es gebe viele Menschen, die von so einer Straßenblockade beeinträchtigt seien, Menschen, die dringend mit ihrem Kind oder ihrer alten Mutter zum Arzt oder zu einem anderen wichtigen Termin müssten.

Eichler hat ihr Abitur abgebrochen und sich der Klimagruppe „Letzte Generation“ angeschlossen. „Wir schlagen Alarm, weil es so nicht weitergehen kann“, sagte sie im Prozess. Sie war eine der beiden Klima-Aktivistinnen, die sich am 25. August 2022 in der Berliner Gemäldegalerie mit Sekundenkleber am historischen Holzrahmen des wertvollen Gemäldes „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) festklebten.

Insgesamt 130 Tagessätze zu je zehn Euro – eine „maßvolle Geldstrafe“, weil Eichler aus tiefster Überzeugung für eine gute Sache gehandelt habe, so die Richterin. Zudem sei der Schaden am Rahmen (2385 Euro) bezahlt. Die Staatsanwältin hatte 3000 Euro (200 Tagessätze zu je 15 Euro) gefordert. Der Verteidiger verlangte Freispruch. Mit Rechtsmitteln wird gerechnet. Eichler kündigte nach dem Prozess weitere Straßenblockaden an: „Ab September kommen wir wieder alle nach Berlin.“

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