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Trotz Mordverdacht an einem 22-Jährigen ist jetzt ein 20-Jähriger aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

© Marc Tirl/dpa

Update

Angeklagter bestreitet Vorwürfe: Prozess wegen tödlicher Messerstiche in Berlin-Lichterfelde

Dem mutmaßlichen Täter wird Totschlag zur Last gelegt. Er soll „massiv in Richtung des Oberkörpers“ des Opfers gestochen haben. Der Angeklagte bestreitet jedoch die Vorwürfe.

| Update:

Zwei Gruppen junger Männer verabredeten sich nach Mitternacht. Einer von ihnen hatte wohl auf dem Handy seiner Freundin eine Nachricht gelesen, die er einem 18-Jährigen aus der anderen Gruppe zuordnete. Es kam zu einer Prügelei. Plötzlich war ein Messer im Spiel. Zwei Stiche trafen den 18-jährigen Kaan. Fast eineinhalb Jahre später steht der mutmaßliche Täter vor einer Jugendkammer des Landgerichts.

Die Anklage gegen den 22-jährigen Annas El-B. lautet auf Totschlag. Zu der Tat in der Celsiusstraße in Lichterfelde sei es bei einer „verabredeten körperlichen Auseinandersetzung“ mit dem 18-Jährigen gekommen. „Nachdem es zunächst zu wechselseitigen Schlägen kam, stach der Angeschuldigte am Boden liegend mindestens zweimal abredewidrig massiv in Richtung des Oberkörpers des Geschädigten“, heißt es in der Anklage. Einer der Striche traf das Herz. Rettungskräfte reanimierten den 18-Jährigen, doch er starb wenig später im Krankenhaus.

Die Eltern des Getöteten sind im Prozess Nebenkläger. Die Mutter weinte, der Vater wirkte wie erstarrt. Ihnen gegenüber saß der Angeklagte, der auf freiem Fuß ist. Er selbst hüllte sich jedoch in Schweigen. Nur kurz erklärte einer der Verteidiger, dass der Mandant die Vorwürfe bestreite.

Der erste Zeuge gehörte zur Gruppe um Kaan. Er sei in jener Nacht angerufen worden. „Kaan wird bedroht“, habe ein Freund mitgeteilt. Und: „Sie kommen zum S-Bahnhof Lichterfelde.“ Nicht der Angeklagte, sondern ein anderer aus dessen Gruppe habe eine Sache mit dem 18-Jährigen klären wollen.

Warum sich der Angeklagte mit Kaan prügelte? „Ich kann es mir nicht erklären, es war nicht seine Sache, vielleicht wollte er den Macher spielen“, sagte der 23-Jährige. Ein Messer bei dem Angeklagten oder einen Stich habe er allerdings nicht gesehen. Ein nächster Zeuge verweigerte die Aussage – auch gegen ihn sei in diesem Fall ermittelt worden. Der Prozess geht am Donnerstag weiter.

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