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Passagiere steigen auf offener Strecke in der Nähe des FEZ aus dem liegengebliebenen Regionalexpress 2 aus.

© Lionel Kreglinger/Tagesspiegel

Update

Nach Totalausfall auf offener Strecke: Berliner Feuerwehr und Deutsche Bahn streiten über Zahl befreiter Fahrgäste

Waren es 300 oder doch 1.200 Passagiere, die am Sonntag aus dem liegengebliebenen Regio an der Wuhlheide befreit werden mussten? Deutsche Bahn und Feuerwehr sind sich uneins.

| Update:

Nachdem ein liegengebliebener Zug am späten Sonntagnachmittag zu Chaos am Freizeit- und Erholungszentrums Wuhlheide geführt hat, sind sich die beteiligten Einsatzkräfte und die Deutsche Bahn uneins über die Zahl befreiter Fahrgäste.

Der Regionalexpress der Linie 2 war laut eines Bahnsprechers gegen 17.45 Uhr auf offener Strecke stehengeblieben – wegen einer Bremsstörung. Er musste im Anschluss von der Feuerwehr mithilfe der Landes- und Bundespolizei evakuiert werden.

Dabei bezifferte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagabend die Passagierzahl mit 1.200. Dies begründete er damit, dass das die Kapazität des Zuges sei – und er voll besetzt gewesen war. Man habe deshalb annehmen können, dass sich so viele Menschen im Zug befunden haben.

Warum die Bahn nun so wenige Passagiere nennt, ist mir völlig unklar.

Sprecher der Berliner Feuerwehr

Auch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn, der am Unfallort war, bestätigte laut Feuerwehrsprecher die Zahl von 1200 Fahrgästen. „Warum die Bahn nun so wenige Passagiere nennt, ist mir völlig unklar“, sagte der Sprecher am Montagnachmittag.

Zuvor hatte die Bahn mitgeteilt, dass sich laut ihrer Informationen lediglich 300 Menschen im Zug befunden haben. Auf Nachfrage teilte ein Sprecher mit, dass die Zahl aus „internen Quellen“ komme. Mehr konnte er zu der Schätzung nicht sagen.

Fahrgäste waren eigenmächtig auf die Gleise getreten

Der liegengebliebene Zug sollte laut Bahnsprecher mit einer Hilfslok in ein Werk gezogen werden, wo er repariert werden kann. Da die umliegende Strecke gesperrt werden musste, kam es zu Verspätungen sowie zu Teilausfällen auf der Linie RE2, insbesondere zwischen den Stationen Ostbahnhof und Königs Wusterhausen. Am Montagmorgen fuhr der RE2 laut Online-Fahrplanauskunft der Bahn wieder.

Die Streckensperrung war laut des Feuerwehrsprechers nötig, da vor Eintreffen der Einsatzkräfte einige Fahrgäste selbst – mithilfe der Notentriegelung – den Zug verließen. Über die Gleise wollten diese zum nächsten Bahnhof gelangen, wobei akute Lebensgefahr bestand, wie der Feuerwehrsprecher bekräftigte.

Nachdem die Strecke im betroffenen Bereich weiträumig gesperrt wurde, konnten die verbliebenen Fahrgäste über die Gleise an die nahegelegene Straße zum FEZ gebracht werden, von wo aus sie zu Fuß weiterlaufen konnten.

Einsatzkräfte der Polizei begleiten die Fahrgäste dabei, den liegengebliebenen Zug zu verlassen.

© Lionel Kreglinger/Tagesspiegel

Da auch viele mobilitätseingeschränkte und ältere Personen im Zug waren, gestaltete sich der Einsatz laut des Feuerwehrsprechers herausfordernd. Insgesamt waren 49 Einsatzkräfte vor Ort, die von Beamten der Landes- und Bundespolizei unterstützt wurden.

Wegen des technischen Defekts war im Zug auch die Klimaanlage ausgefallen. Dies habe bei rund 27 Grad Außentemperatur für Unmut bei den Fahrgästen gesorgt, wie der Feuerwehrsprecher mitteilte. Es konnten im Zuge des Einsatzes keine Verletzungen bei den Fahrgästen festgestellt werden.

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