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Wer einen positiven Corona-Test hat, könnte sich künftig nicht mehr verpflichtend isolieren müssen.

© Foto: Britta Pedersen/dpa

Nach Vorstoß anderer Länder: Berlin schließt Ende der Corona-Isolationspflicht nicht aus – Brandenburg will daran festhalten

Bisher müssen sich Infizierte für fünf Tage absondern. Für symptomlos Erkrankte könnte die Regel in Berlin fallen. Brandenburg äußert sich skeptisch zum Vorschlag.

Nachdem am Freitag die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein ein Ende der Isolationspflicht für Corona-Infizierte angekündigt haben, schließt auch Berlin eine Aufhebung nicht mehr aus. Man wünsche sich „ein abgestimmtes Vorgehen der Bundesländer für einen gemeinsamen Weg zu einer Lockerung der Isolationspflicht“, teilte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung auf Anfrage des Tagesspiegels mit.

Die Verwaltung unter Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) betonte, dass es grundsätzlich sinnvoll und notwendig sei, dass infizierte Menschen mit Symptomen zu Hause bleiben, um Infektionsketten zu unterbrechen und insbesondere vulnerable Gruppen zu schützen. Allerdings gebe es „gute Argumente dafür, dass infizierte Menschen ohne Symptome nicht zwangsläufig in die Isolation gehen müssen“.

Bisher müssen sich Menschen mit einem positiven Corona-Test mindestens fünf Tage lang absondern. Danach wird die Durchführung eines Schnelltests empfohlen. Sollte dieser positiv ausfallen, muss die Isolation so lange fortgeführt werden, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.

Die Einschätzung der Gesundheitsverwaltung kommt überraschend. Vor wenigen Wochen hatte sich Gesundheitssenatorin Gote noch für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen eingesetzt und wollte die Maskenpflicht für öffentlich zugängliche Innenräume wieder einführen. Gote scheiterte mit ihrem Vorstoß am Widerstand der SPD und auch der Linken, die einen Alleingang Berlins in dieser Frage ablehnten.

Brandenburg: Lockerung der Absonderungsregeln „verwunderlich“

Brandenburg will dagegen an der Corona-Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen festhalten und sieht die geplante Abschaffung in vier Ländern mit Skepsis. „Wir halten ein bundesweit einheitliches und gemeinsames Vorgehen bei den Corona-Maßnahmen weiterhin für sehr wichtig“, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Freitag mit.

Erst bei der jüngsten Gesundheitsministerkonferenz am 24. Oktober hätten sich die Länder auf ein abgestimmtes Verhalten bei den Regeln verständigt. „Vor diesem Hintergrund ist es etwas verwunderlich, dass vier Bundesländer heute bekanntgeben, die Corona-Absonderungsregeln lockern zu wollen.“

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