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BVG und Verdi verhandeln seit Mittwoch über einen neuen Manteltarifvertrag.

© imago images/Seeliger/snapshot-photography/ T.Seeliger, via www.imago-images.de

Nächster Ärger im Berliner Nahverkehr: Verdi kündigt Streik bei der BVG an

Während die S-Bahn schon streikt, kündigt nun auch Verdi einen Streik bei der BVG an. Im schlimmsten Fall könnte Berlins Nahverkehr komplett lahmgelegt werden.

Bei der Berliner S-Bahn läuft der Arbeitskampf bereits. Nun kündigt auch Verdi einen Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) an. Das teilte die Gewerkschaft am Donnerstagnachmittag mit.

Offen ist noch, wie und wann die BVG bestreikt werden soll. Genaueres „über den Stand der Verhandlungen und geplante Arbeitskämpfe“ will Verdi erst am Montag auf einer Pressekonferenz bekannt geben, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es in den kommenden Wochen zu einem Doppelstreik bei der S-Bahn und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) kommen könnte.

Während die S-Bahnen in der Hauptstadt wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL derzeit bereits stillstehen, hatten am Mittwoch auch bei der BVG die Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu einem neuen Manteltarifvertrag begonnen.

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Die Gespräche seien „mit einem konstruktiven Austausch“ zwischen der Arbeitgeberseite und der Gewerkschaft gestartet, hieß es anschließend von der BVG. Zum Auftakt hätten beide Tarifpartner die jeweiligen Erwartungen abgeglichen, Themenschwerpunkte gesetzt, Schnittmengen und weitere Schritte für den Verhandlungsprozess definiert.

„Ziel der BVG ist ein nachhaltiger Tarifvertrag ‚Zukunft‘, um sich als attraktive Arbeitgeberin, insbesondere in den Bereichen Personalgewinnung, Personalbindung und Personalentwicklung weiter zu stärken“, teilte das Unternehmen mit.

Verdi behält sich Streik bei der BVG vor der nächsten Verhandlung vor

Ganz anders bewertete die Arbeitnehmerseite den ersten Termin. „Wir hatten eine konstruktive Atmosphäre, aber die Ergebnisse waren ernüchternd“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Zu den konkreten Forderungen habe die Gewerkschaft „keinerlei Aussagen“ bekommen. „Das ist für eine erste Verhandlungsrunde zu wenig.“

Am Mittwoch wollte Arndt noch nicht sagen, ob es nun zum Streik kommt. „Wir werden jetzt in den nächsten Tagen entscheiden, ob es vor dem nächsten Termin noch mehr Druck bedarf“, sagte er. Einen Tag später herrscht darüber Gewissheit. Einen zeitgleichen Streik mit der GDL will Arndt bislang zumindest nicht ausschließen.

Bei den Verhandlungen von BVG und Verdi geht es um einen neuen Manteltarifvertrag. Weder Gehalt noch Arbeitszeit werden in dieser Tarifrunde von den beiden Parteien neu verhandelt.

Stattdessen stehen andere Fragen, vor allem bei den Arbeitsbedingungen, im Vordergrund: Wie lang sind die Schichten? Wie viel Zeit soll Fahrern am Ende einer Linie zum Wenden bleiben, ehe der nächste Umlauf beginnt? Wie erfolgt die Eingruppierung in die Gehaltsstrukturen?

Die BVG ist dabei in keiner einfachen Situation. Das Unternehmen braucht etliche neue Mitarbeiter. Gerade im Busbereich fehlen hunderte Fahrer. Deshalb will man für bestehende Mitarbeiter und Bewerber auch durch gute Arbeitsbedingungen attraktiv sein.

Zugleich könnten etwa andere Wendezeiten es mit sich bringen, dass der Mangel an Fahrern bei den Verkehrsbetrieben noch größer wird.

Verdi schließt zeitgleichen Streik mit GDL nicht aus

Erschwerend könnte für die Berliner Fahrgäste hinzukommen, dass Verdi die Tarifverhandlungen im Verkehrssektor bundesweit koordiniert durchführt. Allein wegen der Symbolkraft könnten daher Streiks in Berlin eher wahrscheinlich sein.

Dabei dürften sich die hiesigen Tarifparteien in einigen Punkten wohl leichter einigen als die Verhandelnden in anderen Bundesländern, wo – wie in Brandenburg – auch eine Reduzierung der Arbeitszeit diskutiert wird. Die nächste Verhandlungsrunde haben beide Seiten für den 15. Februar angesetzt. 

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