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Ein Gaszähler in einem Keller zeigt den Gasverbrauch für die Heizung und Warmwasser im Haushalt an. (Themenbild)

© Foto: IMAGO/Christoph Hardt

Neues Landesprogramm zur Energieberatung: Hier wird Berlinern bei steigenden Energiekosten geholfen

Viele Berliner können ihre Strom- und Gasrechnungen kaum noch bezahlen. Mit einem neuen Programm will der Senat die Beratung ausbauen.

Um die Berliner beim Umgang mit den massiv steigenden Energiekosten zu unterstützen, baut der Senat die Angebote zur Energieberatung deutlich aus. Entsprechende Pläne stellte Verbraucherschutzsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Donnerstag als Kernelement ihres neuen Landesprogramms Energieberatung vor.

„Wir haben einen akut steigenden Bedarf an Beratung“, sagte Jarasch. Der Senat habe sich im Zuge des Nachtragshaushalts daher entschieden, die dafür zur Verfügung gestellten Mittel von 500.000 Euro auf zwei Millionen Euro zu erhöhen.

Ziel sei, die finanziellen Belastungen der Bürger angesichts der immens gestiegenen Energiekosten durch Spartipps abzumildern und die Menschen gleichzeitig für einen nachhaltigen Umgang mit Energie zu sensibilisieren, erklärte die Senatorin.

Wegen der erwarteten stark steigenden Nachfrage nach den Verbraucherinformationen soll insbesondere der absehbare Personalengpass im Bereich der Energieberatung angegangen werden. Geplant ist dazu ein Aus- und Weiterbildungssystem, um Langzeitarbeitslose, Ehren- und Nebenamtliche zu Energieberatern umzuschulen. Ein wichtiger Schritt, findet VZ-Vorständin Elß: „Energieberater sind wie Goldstaub.“ Nur so könne man zusätzliche Kapazitäten schaffen.

Neben bestehenden Angeboten, sollen zudem neue Anlaufstellen geschaffen werden. Ein Überblick, wo und wie Berlinern nun geholfen werden soll.

Energieschuldenberatung der Verbraucherzentrale

Bereits heute existieren in Berlin selbstständige Energieberatungsprojekte etwa der Verbraucherzentrale. Sie sollen in den kommenden Monaten ausgebaut werden. Dazu zählt die Energieschuldenberatung der Verbraucherzentrale. „Unsere Beratungen zum Energiesparen sind ausgebucht“, sagte Dörte Elß, Vorständin der Berliner Verbraucherzentrale. Die zusätzlichen Mittel um Personal zu schulen seien daher sehr wichtig. Die Beratung erfolgt meistens telefonisch. Daneben gibt es auch persönliche Termine der Geschäftsstelle in Tempelhof.

Energierechtsberatung der Verbraucherzentrale

Nicht nur Energieschulden sind ein Problem für viele Bürger. Hilfe kann auch nötig sein, wenn der Stromversorger Insolvenz anmeldet oder unseriöse Anbieter die Preise unrechtmäßig erhöhen.

In diesen Fällen hilft die ebenfalls insbesondere telefonisch erreichbare Energierechtsberatung der Verbraucherzentrale und gibt Informationen zu Vertragsabschlüssen, Tariferhöhungen und Kündigungen.

BAUinfo Berlin – Berliner Energieagentur

Auch Eigentümern wird geholfen. Unter anderem berät die Berliner Energieagentur, wie sie ihre Gebäude energetisch sanieren und neu bauen können.

ZuHaus in Berlin – Verbraucherzentrale Berlin e.V.

Auch die Verbraucherzentrale unterstützt Eigentümer. Dafür gibt es eine aufsuchende, kostenfreie Energieberatung, die den Zustand von Gebäuden und Heizungen sowie das Potenzial für Photovoltaik-Anlagen ermittelt. Gesichert ist das Projekt bis 2022. Eine Verlängerung wird angestrebt.

Projekt Energiebudget

Neben den bestehenden Angeboten sollen neue Hilfen mit den Mitteln geschaffen werden. Dazu zählt das im November startende Projekt Energiebudget der Verbraucherzentrale. „Es richtet sich eher an Menschen, die das Thema bislang nicht betroffen hat und die noch in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Dafür sollen insbesondere Vorträge, Online-Seminare und neu aufbereitete Informationen sowie Musterschreiben im Internet dienen.

Neuer Stromsparcheck-Standort der Caritas in Lichtenberg

Bereits neun Beratungsstellen zum Energiesparen hat die Caritas in Berlin eingerichtet. Mit Senatsmitteln soll am 15. November nun ein zehnter Standort in Lichtenberg eröffnen. Wer Hilfe braucht, wird dort beraten. Zudem werden an Bedürftige unter anderem kostenlose Sparduschköpfe und LED-Leuchten ausgegeben, um den Verbrauch zu reduzieren. Dort gibt es auch Informationen zum Kühlgerätetausch: Menschen mit geringem Einkommen können darüber einen Zuschuss erhalten, sollten sie ihren alten Kühl- oder Gefrierschrank abschaffen und stattdessen ein neues, effizienteres Modell kaufen. Ein Haushalt mit vier Personen etwa bekommt dafür seit September 300 Euro.

Türkische Energiesparberatung Eco-Save

Zum 1. März 2023 geht zu dem Thema auch die Beratung des Türkischen Bund Berlin-Brandenburg e.V. (TBB) an den Start. Die Gespräche dort finden nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch, Kurdisch, Arabisch und Englisch statt.

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