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Neuer Moderator. Am 4. November führt Opernsänger Rolando Villazon die Gäste der 27. Festlichen Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung durch das Programm.

© imago/Rudolf Gigler

Neustart für die Aidsgala in Berlin: Rolando Villazon tritt in Loriots Fußstapfen

Nach langer Pause ist die Festliche Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung zurück. Am 4. November will Organisatorin Nadine von Gumppenberg noch mehr junge Menschen in die Deutsche Oper locken.

Die Festliche Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung kommt zurück. Organisatorin Nadine von Gumppenberg freut sich schon: „Das wird eine schöne Sache mit neuem Elan“. Nach längerer Pause, erst durch Corona, dann durch Umbauten in der Deutschen Oper, will sie diesmal noch mehr junge Menschen als Gäste gewinnen.

Hintergrund ist auch eine ernste Sorge. Viele junge Menschen wissen gar nichts mehr über Aids und HIV und die Gefahren, die damit einhergehen. Auch das war immer eine Aufgabe der Gala, die auf glamouröse Weise dafür sorgte, dass das Thema Aids nicht in Vergessenheit geriet.

Am Anfang ein Schmuddel-Thema

Gegen Corona und die auch unter Teenagern bekannteren HP-Viren kann man sich inzwischen impfen lassen. Nach wie vor gibt es aber keinen Impfstoff gegen HIV. Der Erlös der Gala kommt traditionell der Deutschen Aids-Stiftung zu.

Als die Festliche Operngala 1994 erstmals zugunsten der Stiftung stattfand, galt vielen die Krankheit noch als Schmuddel-Thema. Sie aus der Tabuzone herauszuholen, schien eine wahre Herkules-Aufgabe zu sein. Die Initiatoren Alfred Weiss, Alard von Rohr und Irina Pabst haben von Anfang an darauf geachtet, dass zu jeder Gala auch Betroffene eingeladen werden. Bald schon gehörte die Gala zu den Höhepunkten des gesellschaftlichen Lebens in Berlin.

Bundespräsidenten wie Johannes Rau und Christian Wulff, Top-Models wie Nadja Auermann und Claudia Schiffer, Prinzessin Caroline von Monaco, der Aga Khan, Nadine Gordimer, Udo Jürgens, Minister und Moderatoren gehörten zu den Gästen, natürlich auch die Ehrenvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung, Rita Süssmuth, die als Gesundheitsministerin heftig für die Belange der Aidskranken gekämpft hat.

Auch die Regierenden Bürgermeister waren regelmäßig zu Gast. Klaus Wowereit wählte im Jahr 2001 dieses Ereignis, um seinen inzwischen verstorbenen Lebensgefährten Jörn Kubicki offiziell in die Stadtgesellschaft einzuführen.

26
Mal hat die Aidsgala schon stattgefunden.

Die Rolle des Moderators, die über viele Jahre Loriot legendär ausgefüllt hat, übernimmt in diesem Jahr Rolando Villazon, den Vicco von Bülow, wie Loriot bürgerlich hieß, selbst gern auf der Bühne erlebte. Sein unmittelbarer Nachfolger war Max Raabe.

Nadine von Gumppenberg plant ganz nach dem Motto ihres verstorbenen Mannes, des Mitinitiators Alfred Weiss: „Tue Gutes und hab‘ Spaß dabei.“ Neue Sponsoren, wie das junge Autolabel Cupra, sollen helfen, frischen Schwung in die 27. Gala hineinzubringen.

Ganz bewusst will man durch günstige Flanierkarten junge Leute gewinnen. Nadine von Gumppenberg findet es selbst schön, dass erst große Kunst auf der Opernbühne zu erleben ist und anschließend ein DJ bei der ausgelassenen Aftershow-Party auflegt. Die nächtliche Party auf der weitläufigen Bühne der Deutschen Oper hat von Anfang an wesentlich zum Kult-Charakter der Gala beigetragen.

Simone Kermes und Jochen Kowalski sangen für den guten Zweck

Auf die Goodie-Bags, mit denen die Besucher früher in der Nacht davonzogen, will die Organisatorin diesmal verzichten. Es sei einfach zeitgemäßer, nicht so viel Papier zu verschwenden. „Dafür wird es aber besonders tolle Preise geben“, verspricht sie.

Es gab wohl kaum ein Event im Jahresreigen, bei dem die Gäste traditionell so lange ausharrten, was teils am exklusiven Tanzparkett lag, teils aber auch an der Tombola, bei der es immer schicke Autos, attraktive Reisen und kostbaren Schmuck zu gewinnen gab.

Dass die Partys so ausgelassen waren, ist wohl vor allem auf die wunderbaren Einstimmungen zurückzuführen, auf Stars wie Simone Kermes, Montserrat Caballé oder Jochen Kowalski, die sich unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stellten und auf der Bühne der Deutschen Oper die schönsten Arien der Operngeschichte zu Gehör brachten.

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