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© dpa/Patrick Pleul

Nur noch vier Kiebitz-Paare in Berlin: Der „Vogel des Jahres“ ist vom Aussterben bedroht

Die Bestände gehen dramatisch zurück: Der Kiebitz ist kaum noch in Berlin anzutreffen. Nun bedroht ein Bauprojekt die letzten Brutpaare.

Mit seiner Frisur ist er unverwechselbar: Der Kiebitz ist zum „Vogel des Jahres 2024“ gewählt worden. 33.000 von 120.000 Stimmen konnte der Wiesenvogel bei der vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ausgerufenen Wahl auf sich vereinen.

Doch die Bestände gehen dramatisch zurück, teilt der Nabu mit: Der Berliner Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft (BOA) zufolge sollen nur noch vier Paare in Berlin brüten, davon zwei oder drei im Bereich der Moorlinse Buch, ein weiteres im Naturschutzgebiet (NSG) Gosener Wiesen im Südosten.

Kiebitz-Eier

© dpa/Sina Schuldt

Nun sind auch diese raren Exemplare bedroht, denn am S-Bahnhof Buch ist ein Neubauprojekt geplant: 2700 Wohnungen will der Senat im Bereich „Am Sandberg“ hochziehen. „Dass der in Berlin vom Aussterben bedrohte Kiebitz noch an der Moorlinse Buch brütet, ist ein weiterer Grund, das wertvolle Feuchtgebiet schnellstmöglich als Naturschutzgebiet auszuweisen“, sagt Nabu-Vorsitzender Rainer Altenkamp.

Nicht nur der Kiebitz ist dort – noch – heimisch: 60 Vogelarten brüten an der großen und kleinen Moorlinse, neben dem Kiebitz zum Beispiel auch die Löffelente und der aktuelle Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen. „Auch die streng geschützte Knoblauchkröte und der ebenfalls geschützte Große Feuerfalter finden hier einen Lebensraum“, teilt der Nabu mit.

Der Nabu fordert, in Buch weniger Wohnungen zu errichten und eine ganzjährig geschützte Ruhezone von mindestens 100 Metern um die beiden Moorlinsen einzurichten.

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