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Eine Figur der blinden Justitia ist an der Fassade des Kriminalgerichts Moabit zu sehen.

© picture alliance/dpa/SONJA WURTSCHEID

Update

Drei Monate nach Haftentlassung in Berlin: Verurteilter Sexualstraftäter soll erneut Kinder missbraucht haben

Einem 34-Jährigen werden Übergriffe auf mehrere Kinder zur Last gelegt. Die Taten soll er nach Verbüßung einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten begangen haben.

| Update:

Bis auf den letzten Tag verbüßte Marko W. eine Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Bei seiner Entlassung wurde er unter Führungsaufsicht gestellt – für fünf Jahre. Nur drei Monate später wurde der 34-Jährige rückfällig. In einer Wohnung in Friedrichshain habe er einen Jungen angefasst. In weiteren Fällen sei es während Videochats mit elf und zwölf Jahre alten Kindern zu Missbrauchstaten gekommen. Der Prozess vor dem Berliner Landgericht begann am Mittwoch mit einem Geständnis.

Es sei nicht seine Absicht gewesen, den Betroffenen zu schaden, erklärte W. über seinen Verteidiger. Aber er habe „seine Neigungen und Triebe über kinderschutzwürdige Interessen gestellt“. Er bereue das, er arbeite inzwischen an sich, um das in Zukunft zu verhindern. Früher habe er therapeutische Möglichkeiten nicht wahrgenommen.

Nach einem Jahr und drei Monaten Haft, die das Amtsgericht Brandenburg gegen ihn verhängt hatte, kam der ehemalige Security-Mitarbeiter im Januar 2020 frei. Das Landgericht Potsdam ordnete Führungsaufsicht an. Er wurde zudem angewiesen, keinen unmittelbaren Kontakt zu männlichen Personen unter 18 Jahren zu haben – auch nicht per Telefon oder digitalen Medien.

Nun geht es um 13 Fälle in der Zeit von April 2020 bis Ende Dezember 2021. Sieben Kinder im Alter von 11 bis 13 Jahren werden in der Anklage genannt, zwei 15- und 16-Jährigen soll er Drogen überlassen haben. In einigen Fällen habe W. mit Elf- und Zwölfjährigen gechattet und sexuelle Handlungen vor ihnen vorgenommen sowie die Kinder zu sexuellen Handlungen aufgefordert. Er habe Videos angefertigt.

W. befindet sich seit Februar 2022 in Strafhaft. Nach seiner letzten Haftentlassung wurde er bereits wegen Besitz von Kinderpornografie und der Weitergabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige verurteilt. Nun lautet die Anklage unter anderem auf Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch, Herstellung von Kinderpornografie und Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

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