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© Unsplash/Kagan

Richtig Böllern an Silvester: Was ein Experte vom Roten Kreuz in Berlin rät

Die Zahl der Verletzungen durch Feuerwerkskörper an Silvester ist erschreckend hoch. Ein Mediziner des Deutschen Roten Kreuzes gibt Tipps zum korrekten Umgang mit Pyrotechnik.

Die Zahl der Verletzungen an Silvester durch unsachgemäßen Umgang mit Böllern ist besorgniserregend. Und oftmals sind unbeteiligte Menschen betroffen. Deshalb gibt Jens-Uwe Retter, Landesarzt und Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin, wichtige Hinweise beim Umgang mit den Feuerwerkskörpern. Nicht zuletzt sollen dadurch auch die DRK-Rettungsdienste entlastet werden, die jedes Jahr in der Silvesternacht extrem gefordert sind.

„Feuerwerksraketen sollen auf keinen Fall gezielt auf Menschen gerichtet werden“, sagt Retter. „Gleiches gilt für Knallkörper und Böller, die sehr nahe an Menschen oder in Menschengruppen gezündet werden.“

Außerdem sollten laut DRK folgende Hinweise unbedingt beachtet werden:

  • Der Anleitung für den jeweiligen Feuerwerkskörper sollte unbedingt gefolgt werden.
  • Das Feuerwerk sollte möglichst in komplett nüchternem Zustand gezündet werden. Zu viel vorheriger Alkoholgenuss kann die Handlungs- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Immer ausreichend Abstand zum gezündeten Feuerwerk halten.

Weitere wichtige Hinweise des DRK sind:

  • Feuerwerkskörper, die nicht in Deutschland hergestellt wurden, sollten auf keinen Fall gezündet werden. Diese beinhalten oft die mehrfache Menge des in Deutschland zugelassenen Sprengstoffs und können lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen.
  • Kein selbstgebautes Feuerwerk verwenden. Auch hier ist die Sprengkraft völlig unkalkulierbar.
  • Das Feuerwerk ist beim Zünden möglichst weit entfernt von den Augen zu halten. 
  • Keine Pyro-Blindgänger sammeln oder gar zünden.

Allein das Unfallkrankenhaus in Marzahn hatte nach der Silvesternacht 2022/23 insgesamt 65 Patienten versorgt, darunter mehrere Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren. Sie hatten Sprengverletzungen an den Händen. Mehrfach mussten sogar Finger- oder Fingerteile amputiert werden. Mehrere Operationen gab es auch wegen Verbrennungen, zwei Patienten musste ein Augapfel entfernt werden. 

In der Silvesternacht 2021/22 waren allein bei einer privaten Silvesterparty im Osten von Berlin zwölf Menschen durch die Explosion von illegalem Feuerwerk verletzt worden.

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