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50 Jugendliche sollen Ende Juni die Rutsche des Columbiabads gestürmt haben

© Leonie Fischer

Security-Patrouillen und gesperrte Rutsche: Berliner Columbiabad ist wieder geöffnet – das sagen Besucher

Erst Gewaltvorfälle, dann viel krankes Personal: Eine Woche war das Sommerbad Neukölln geschlossen. Am Montag konnten wieder Gäste ins Bad, doch manches ist nun anders.

„Es ist wieder offen!“, ruft ein Mann im Bus, der vor dem Sommerbad Neukölln auf dem Columbiadamm hält. Eine Woche war das Freibad geschlossen – Mitarbeitende meldeten sich nach Gewaltvorfällen krank. Nun trennen den begeisterten Mann und das Freibad eine Taschen- und Ausweiskontrolle, der Ticketkauf und ein Drehkreuz, sowie eine handvoll Security-Personen vor dem Ort des Geschehens.

Das Geschehen an diesem Montag, dem ersten Tag der Wiedereröffnung, sieht so aus: quietschende Kinder, tätowierte Männer, die poetische Bücher lesen, Frauen, die Babys stillen oder sich oben ohne sonnen. Hier genießen Berliner:innen den Sommer.  

Es würde schon reichen, wenn die Bademeister mal zügiger eingreifen würden anstatt auf ihr Handy zu gucken.

Mechthild, Badegast

Das Auffälligste an diesem Tag ist das Security-Personal, das in Zweiergruppen das Gelände observiert. „Das ist ein bisschen übertrieben“, meint Brigitte Hardt. Sie ist meistens vormittags hier, wie sie sagt. Nachmittags sei es ihr zu trubelig. „Es würde schon reichen, wenn die Bademeister mal zügiger eingreifen würden, anstatt auf ihr Handy zu gucken“, ergänzt Mechthild, eine 67-jährige Rentnerin. Beide hätten keine heiklen Situationen mitbekommen. „Ich liebe dieses Bad“, sagt Mechthild.

Die Rutsche ist an diesem Montag ab 13 Uhr geschlossen.

© Leonie Fischer

„Ich habe gesehen, wie sich Menschen an der Rutsche versammelt haben, aber bin in sicherer Entfernung geblieben. Ich halte mich da raus“, sagt Kholoud El Ahmad, die auch vor Ort war, als jüngst ein Streit an einer Rutsche eskalierte. Die 28-Jährige und ihre Schwester sind mehrmals die Woche im Columbiabad. „Es wäre schlimm, wenn das Bad schließen müsste“, sagt die 33-jährige Sally El Ahmad.

Das ist so schade für die Kleinen. Jemand macht Probleme und sie müssen dafür bezahlen.

 Sally El Ahmad, Badegast

Vergangene Woche habe sie auf andere Schwimmbäder ausweichen müssen, in der ihre sieben Kinder die heißen Sommertage verbringen konnten. „Das ist so schade für die Kleinen. Jemand macht Probleme und sie müssen dafür bezahlen“, sagt Sally El Ahmad. Die beiden Schwestern fühlen sich mit den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen wohler als zuvor.

Siji (29) und Tamar (38) sitzen auf einer der Liegewiesen. „Wir haben solche Männergruppen schon mal gesehen, passiert ist nie was.“ Einige berichten davon, dass ihnen eher die Security auffallen würde. Außerdem ist die Rutsche ab 13 Uhr gesperrt. 

Gegen 14.30 Uhr trifft auch die Mobile Wache der Polizei vor dem Columbiabad ein. „Die ist dort im Einsatz, wo sie gerade am meisten gebraucht wird“, heißt es aus der Polizeipressestelle. Bis zum frühen Nachmittag habe es aber keine Vorkommnisse im Columbiabad gegeben.

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