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BVG Chefin Eva Kreienkamp stellte am 15. September 2022 die neuen Rufbusse vor.

© IMAGO/Funke Foto Services

Trotz Shuttle-Service zum Nulltarif: BVG-Rufbus Muva wird in Berlin kaum genutzt

Seit sechs Monaten fährt der neue Rufbus-Dienst der BVG durch Berlins Osten. Viele Nutzer konnte er noch nicht gewinnen. Dabei reichte zuletzt schon ein BVG-Ticket für den Chauffeurdienst.

Seit sechs Monaten ist der neue Rufbus-Dienst der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Muva im Osten Berlins im Einsatz. Manche sehen in dem Angebot die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs am Stadtrand. Doch eine erste Bilanz fällt ernüchternd aus.

Bislang wird das neue Angebot nur unzureichend angenommen. „Die Nutzungszahlen sind bisher deutlich geringer als erwartet“, erklärt Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal (parteilos, für Grüne) in einem Schreiben an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.

Die Zahlen fallen umso ernüchternder aus, als der Betreiber Via, der das Angebot im Auftrag der BVG anbietet, von Mitte November bis Ende Februar in einer Werbeaktion auf den neben einem AB-Ticket nötigen Zuschlag von 1 Euro je Fahrt verzichtet hat. Dieser Betrag fällt an, wenn Kunden den Dienst als Zubringer zum nächsten Bahnhof oder von dort zurück nutzen.

Da ist also noch Kapazität.

BVG-Sprecher zur schwachen Auslastung des Rufbus-Angebots Muva

Dennoch hatten sich bis zum Januar erst 10.000 Personen für Muva registriert, teilte die BVG auf Nachfrage mit. Die Zahl der wöchentlichen Fahrten bewegte sich zu diesem Zeitpunkt im dreistelligen Bereich. „Da ist also noch Kapazität“, erklärte ein BVG-Sprecher. Immerhin habe man bereits zum Ende des vergangenen Jahres hin deutlich steigende Fahrtenzahlen festgestellt.

Die Verkehrsbetriebe bündeln unter dem Namen Muva zwei Angebote. Einerseits soll der Dienst als Aufzugersatz dienen – mobilitätseingeschränkte Personen können die Fahrzeuge per Telefon oder App rufen, wenn an ihrer Haltestelle kein Aufzug existiert, oder dieser ausgefallen ist, und sich damit zur nächsten Station fahren lassen.

Daneben betreibt die BVG unter der Marke als Nachfolge für den Berlkönig ihren neuen Rufbusdienst. Anders als der Vorgänger ist das Angebot jedoch nicht in der Innenstadt unterwegs, sondern bewusst in schlecht angebundenen Gebieten am Stadtrand.

Die Minibusse verkehren dafür in Marzahn-Hellersdorf, Teilen von Lichtenberg und einem nördlichen Abschnitt des Bezirks Treptow-Köpenick und bis zum Ostkreuz.

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