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Durchweg großartig gespielt: Im Stück geht es um eine türkische Gastarbeiter-Familie.

© Ute Langkafel MAIFOTO

Tagesspiegel Plus

Trügerische Hoffnung und ein vertagtes Leben: „Dschinns“ erzählt von Generationenkonflikten einer türkischen Gastarbeiter-Familie

Regisseur Nurkan Erpulat inszeniert im Gorki einen Roman von Fatma Aydemir. Die Protagonisten suchen alle einen Weg, mit den beschnittenen Möglichkeiten ihres Lebens zurechtzukommen

Ob Hüseyin weiß, wer er ist? Ob er die glänzenden Konturen seines Gesichts im Glas der Balkontür erkennt? Ob er denkt, dass jede Hürde und jeder Zwiespalt in seinem Leben nur dazu da war, ihn irgendwann hier oben stehen und wissen zu lassen: Ich habe mir das verdient? Mit diesen Fragen beginnt der Roman „Dschinns“ von Fatma Aydemir, aber eine Antwort darauf wird es nicht geben. Denn Hüseyin, der 30 Jahre lang in Deutschland gearbeitet und gespart hat, um sich eine geräumige Wohnung in Istanbul leisten zu können, stirbt an einem Herzinfarkt, kaum, dass sein großer Traum wahr geworden ist. Jetzt steht es leer, das Eigenheim, das ersehnte Zuhause. Das Schicksal kann ein mieser Verräter sein.

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