An Halloween und auch sonst: Kürbisse sind hässlich und der Hype nervt

Kein Entkommen. Kaum liegt der Spekulatius in den Regalen, ist auch er wieder da: Im Supermarkt verbaut er einem den Weg, auf jeder Speisekarte macht er sich breit: Kürbislasagne, Kürbisrisotto, Kürbistacos, Kürbispizza, Kürbisstollen, Kürbispommes, Kürbissuppe … Jedes Jahr. Ich ertrage es nicht mehr!

Ja, ja, saisonales Essen ist gut und richtig. Sehe ich ein. Frischere Ware, weniger Kühlhäuser. Aber auf die Erklärung, welche Vorteile es haben soll, seine Ernährung jeden Herbst komplett einseitig auf dieses Gemüse auszurichten, auf die warte ich noch. Vor allem, weil das Ding zu 90 Prozent aus Wasser besteht und auch in puncto Vitamine und Mineralien wahrlich kein Schwergewicht ist.

Schleimiges Innenleben, adipöse Form

Allein ästhetisch ist der Kürbis fragwürdig: Dieses schleimige Innenleben, in dem man die Kerne aus den Fasern wühlen muss wie Haare aus einem verstopften Abfluss, diese Form irgendwo zwischen adipösem Basketball und Karzinom. Was geht in Menschen vor, die sich das zur Zier in die Wohnung legen? Und dann diese Farbe: braungrünliche Orange. Widerlich. Ist Ihnen mal aufgefallen, dass Kürbis seine Farbe nicht ändert, wenn man ihn verschimmeln lässt? Das ist ein Zeichen!

Was mir aber vor allem auf den Zeiger geht, ist dieser Duktus, der mit dem Kürbis einhergeht. „Ah, Kürbis ...“ Als sei das Ding etwas Besonderes, als könne man sich jetzt nach dem langen, harten Sommer mit Erdbeeren, Mangold und Brokkoli nun endlich mal was Gutes gönnen: einen Luxus, auf einer Stufe mit Trüffel oder Kaviar. Dass ich nicht lache. Bis Halloween hierzulande eine großen Nummer wurde, war das Zeug vor allem eins: Schweinefutter!