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Abschiede sind schlimm für unsere Kolumnistin. Anders als ihre deutschen Freunde heult sie sich jedes Mal die Augen aus dem Kopf. 

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Deutsche, warum weint ihr nie?: Warum mir bei Abschieden immer die Tränen kommen

Abschiede sind schlimm für unsere Kolumnistin. Anders als ihre deutschen Freunde heult sie sich jedes Mal die Augen aus dem Kopf. Wenigstens weiß sie inzwischen, warum das so ist.

Eine Kolumne von Farangies Ghafoor

Es ist auf den Tag genau einen Monat her, als ich in den Zug stieg zum Flughafen in Seattle. „Danke, dass du um die halbe Welt geflogen bist, um mich zu besuchen“, rief Sebastian mir vom Bahnsteig an der Westlake Station zu. Meine Ansage „Ich facetime dich an, sobald ich in London zum Umsteigen gelandet bin“, huschte durch die sich schließenden Zugtüren.

Als der Zug sich in Bewegung setzte und die trägen Körper der Passagiere aus ihrem trägen Ruhezustand gerüttelt wurden, quollen mir die Tränen aus den Augen. Mist, dachte ich mir. Ich kann doch jetzt nicht in diesem Zug weinen. Ich hatte mir fest vorgenommen, dass das nicht wieder passiert. Trotzdem weinte ich drei Stationen lang wie ein Kind, dessen Youtube-Zeit um eine Stunde gekürzt wurde.

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