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© Imago images/Everett Collection

Tagesspiegel Plus

Irvin Yalom über die Härten des Alters: „Ich habe praktisch keine Angst vor dem Tod

Er ist Bestsellerautor und einer der profiliertesten Psychotherapeuten der Welt: Irvin Yalom über die Liebe seines Lebens, Sterbehilfe und die Einsamkeit des Alters.

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Für das Zoom-Gespräch hat sich Irvin Yalom in das Gartenhaus auf seinem Grundstück im kalifornischen Palo Alto begeben – „ich dachte nur, das sei eine nettere Umgebung“. Während des Gesprächs richtet er die Kamera seines Laptops durch das Fenster auf seinen Garten, um diesen zu zeigen. Und mittendrin dreht er die Rollen um, fragt plötzlich „Wie finden Sie unser Gespräch?“, um gleich darauf festzustellen: „Sie haben die ganze Zeit so streng geguckt, jetzt lächeln Sie. Da fühle ich mich Ihnen näher.“

Guten Morgen, Herr Yalom. Bei Ihnen in Kalifornien ist es jetzt neun Uhr. Als Psychotherapeut sind Sie Experte für Träume. Wissen Sie noch, was Ihnen letzte Nacht im Schlaf widerfahren ist?
Nichts. Ich träume nicht mehr so viel. Wahrscheinlich weil mir dann immer meine verstorbene Frau Marilyn begegnet, was mich sehr traurig macht. Sie hat mich beinahe mein ganzes Leben lang begleitet, seit ich 14 war. Sie war die einzige Freundin, die ich je hatte. Ich war schüchtern, hatte kein Selbstbewusstsein, wusste nicht, wie ich mich in Gesellschaft verhalten sollte. Marilyn hat mein Leben verändert. Ich habe immer zu ihr aufgeschaut.

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