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Gegen ein Saatgut-Monopol : EU-Kommissarin Jule Kronberg (Friederike Becht).

© ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NR/ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/NRK/Dusan Martincek

ARD-Thriller-Serie: Das Geschäft mit dem Saatgut

Die ARD-Thrillerserie „Die Saat“ soll das Publikum für das wichtige Thema der globalen Nahrungsmittel-Produktion sensibilisieren.

Wie soll die Ernährung für mehr als acht Milliarden Menschen organisiert werden, während die Erderwärmung den Planeten zusehends stresst? Auf Spitzbergen im hohen Norden lagern weltweite Saatgut-Proben im „Global Seed Vault“, einer Art unterirdischen Arche Noah, mit der die Vielfalt der Pflanzensorten gesichert werden soll.

Der „Globale Saatgut Tresor“ im arktischen Permafrost ist ein spannender Ausgangspunkt für die von Alexander Dierbach inszenierte deutsch-norwegische Serie „Die Saat – Tödliche Macht“ (ab 1.12. in der ARD-Mediathek). Wie leicht sich der Umweltaktivist Victor Vegener (Jonathan Berlin) Zugang zu diesem Tresor verschaffen kann, ist allerdings hoffentlich nur haarsträubende Fiktion.

Victor wird bei dem Einbruch angeschossen. Zehn Tage nach seinem Verschwinden macht sich sein Onkel Max Grosz (Heino Ferch), ein ehemaliger Kommissar, auf den Weg nach Spitzbergen – und nervt dort mit seiner kurz angebundenen Art die Polizeikollegin Thea Koren (Ingrid Bolsø Berdal).

Auch wenn es total vorhersehbar ist, rührt es an, wie sich die beiden verwundeten Seelen im Verlauf der Serie annähern. Herausragend: Rainer Bock als Lobbyist und Strippenzieher Jon Hoffmann in Brüssel, der für einen deutschen Saatgut-Konzern alle Widerstände bei einem Übernahme-Deal aus dem Weg räumen soll.

Die wendungsreiche Thriller-Serie soll das Publikum für das wichtige Thema der globalen Nahrungsmittel-Produktion sensibilisieren. Allerdings rauscht die Handlung streckenweise auf ziemlich eingefahrenen Gleisen (gierige Konzerne, korrupte EU) durchs Genre. Das Polit-Labyrinth in Brüssel bricht das Drehbuch von Christian Jeltsch und Axel Hellstenius sogar nur auf eine kuriose Dreier-WG herunter. Immerhin erfreut Friederike Becht als idealistische Vize-Wettbewerbs-Kommissarin, die ein Saatgut-Monopol verhindern will.

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