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Psychiaterin Hanne (Nina Kunzendorf) und Albert (Ulrich Matthes).

© ARD Degeto/Dorothea Tuch/ARD Degeto/Dorothea Tuch

Degeto-Film mit Matthes/Kunzendorf: Ist das Leben nicht schön?

Die ARD schickt mit „Winterwalzer“ zwei der besten Schauspieler Deutschlands in die seichte Filmspur der Degeto: Ulrich Matthes und Nina Kunzendorf. Es fragt sich, wer dabei gewinnt.

Endlich Freitag im Ersten! Immer, wenn die ARD unter diesem Motto ihre Filme aus der Degeto-Farbik an die Zuschauer bringt, ist es mit Fernsehkritik nicht weit her. Allzu seicht, allzu vorhersehbar die Stories um Ranger, Bergretter, Inselärzte oder Erbschafts-Ärger auf dem Bauernhof. Umso bemerkenswerter der Cast für den „Winterwalzer“ (ARD, 8.12., 20.15 Uhr): Mit Ulrich Matthes und Nina Kunzendorf sind zwei der arriviertesten Schauspieler hierzulande am Start.

Matthes hat am Freitagabend mit „Der Katze auf dem heißen Blechdach“ Premiere am Deutschen Theater in Berlin. Mit Tennessee Williams hat der „Winterwalzer“ im Ersten (Buch: Edda Leesch) eher wenig zu tun. Die Geschichte um den Witwer Albert (Matthes), einen Tanzlehrer im Ruhestand, der nach dem Verlust seiner Frau nicht mehr zurück ins Leben findet, bis ihn die Psychiaterin Hanne (Kunzendorf) als Undercover-Therapeutin, eine nervige Nachbarin (Petra Kleinert), ein Hund und eine unermüdlich-liebevolle Tochter (Antonia Bill) eines Besseren belehren. Merke: Albert wird doch noch gebraucht.

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Witwer Albert (Ulrich Matthes) zu Hanne (Nina Kunzendorf), die ihm Tipps zur Lebenshilfe gibt

Wer da an James Stewart/George Bailey und den selig-kitschigen Weihnachts-Klassiker „Ist das Leben nicht schön?“ von Frank Capra denkt, liegt nicht ganz verkehrt. Ohne Kunzendorf/Matthes würde man dem Film (Regie: Ingo Rasper) womöglich nicht über die vollen 90 Minuten folgen.

Womit man diesem Freitagabend im Ersten unrecht tut. Alleine schon deswegen, weil die beiden Protagonisten – sonst im Film und Fernsehen eher fürs Finster-Verschlossene zuständig – vor der Kamera ihre komödiantischen (und tänzerischen!) Seiten ausleben dürfen. Es muss nicht immer Alexander Kluge sein.

Deshalb, liebe ARD und Degeto: Mehr Matthes und Kunzendorf wagen! Dann kann so ein Film auch was fürs anspruchsvolle Publikum sein. „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ im Deutschen Theater am Freitagabend ist ausverkauft.

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