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Allie (Julia Koschitz)

© Sky Deutschland/Geißendörfer Pictures/Carlo Jelavic

Die Mysteryserie „Souls“: Alles ist verbunden

Sky füttert mit der Serie „Souls“ den Mystery-Boom. Was ist eigentlich so reizvoll an Seelenwanderung, Zeitschleifen und Übernatürlichem?

Wer hätte gedacht, dass eine Mystery-Serie mit so scheinbar harmlosen Worten vorzustellen ist: Und täglich grüßt das Murmeltier. In Stockholm ist die schwangere Pathologin Allie in einer Endlosschleife gefangen. Sie wacht morgens auf muss den Tag immer und immer wieder erleben, an dem ihre große Liebe, Pilot Leo, in ein Flugzeug steigt und damit abstürzt. Es ist nicht die einzige Überraschung, die die Sky-Produktion „Souls“ bereithält. Mystery-Boom sei dank (.„Souls“, Sky, ab 8. November, acht Folgen)

„Les Revenants“ (Arte), „Sense 8“, „Stranger Things“,, „Dark“, „Manifest“, demnächst „1899“ (alle bei Netflix), jetzt „Souls“ – alles Serien in den Top-Rankings der Streamer. Kaum eine Woche, indem nicht irgendwo die uns bekannte Welt in ein anderes Licht gerückt wird, unerklärliche Kräfte und übernatürliche Mächte in den Alltag eindringen, Tote wiederzukehren scheinen. Deutschland hat längst seine Liebe zum Mystery–Genre entdeckt, mit US-amerikanischen, europäischen und nun vor allem auch deutschen Produktionen. Demnächst wird hier noch dem geliebten Krimi der Rang abgelaufen.

Wobei, dann müsste es dem Zuschauer vielleicht doch ein bisschen einfacher gemacht werden als in „Souls“. Die Serie spielt an verschiedenen Orten und auf drei Zeitebenen. Derweil Allie jeden Morgen in Schweden aufs Neue erwacht und ihren Mann, noch lebend, neben sich liegen sieht, schließt sich in Berlin die 25-jährige Linn einer mysteriösen Sekte an, die ergründen will, ob es Leben nach dem Tod gibt.

Und anderswo in Deutschland fragt sich Hanna nach einem schweren Autounfall, wie ihr 14 Jahre alter Sohn Jacob (Aaron Kissiov) es geschafft hat, sie beide aus dem verunglückten Wagen und vor dem Ertrinken zu retten.

Was hat das alles miteinander zu tun? Drei Frauen, drei Zeitebenen, drei dramatische Lebenserfahrungen und die Gewissheit, dass das alles irgendwie zusammenhängt. Oder wie es in der – mit einem mysteriösen Flugzeugverschwinden ähnlich gelagerten – Serie „Manifest“ immer wieder in Zuschauerköpfe gehämmert wird: It’s all connected.

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Das wird in „Souls“ spätestens dann klar, als Hannas Sohn behauptet, in einem früheren Leben Leo (Laurence Rupp) gewesen zu sein, Pilot jener Unglücksmaschine 2205. Hat der Junge sich das ausgedacht? Oder sagt er die Wahrheit?

Dunkle Bilder saugen Tiefe und wackeln, die Tonspur dräut gewaltig, die Sets wechseln ständig – es dauert einige Folgen, ehe der Zuschauer dem Ganzen halbwegs auf der Spur ist. Typisch Mystery. Bei aller Liebe zum Genre: Mit Wahrscheinlichkeit sollte man den Grusel-Autoren nicht zu jeder Stunde kommen. Immerhin, der Cast ist hochkarätig. Hanna wird gespielt von Brigitte Hobmeier („Oktoberfest 1900“), Allie von Julia Koschitz („Ein Hauch von Amerika“), gegen den Strich, mit kessem Mundwerk und blondem Lockenkopf.

„Ich habe sofort verstanden, warum mich Regisseur Alex Eslam und Regisseurin Hanna Maria Heidrich optisch verändern wollten“, sagt die Schauspielerin. „Zum einen mussten wir eine Zeitspanne von 25 Jahren erzählen, mit einer klaren Wandlung der Figur, außerdem ging es darum, Allies Charakter, ihre Situation von außen sichtbar zu machen, den Irrsinn, den Allie tagtäglich erleben muss.“

Wie sich dieser Irrsinn, das Mysterium um Flug 2205, auflöst, sei nicht verraten. „Souls“ wurde nicht zu Unrecht beim Canneseries-Wettbewerb für das beste Drehbuch (Alex Eslam, Lisa van Brakel, Senad Halilbasic, Erol Yesilkaya) und die beste Musik ausgezeichnet. Das dürfte Mystery-Freunde bei Laune halten, bis schon bald das nächste gruselige Serien-Rätsel aus deutscher Produktion kommt: „1899“. Her mit Seelenwanderungen, Zeitschleifen und Reinkarnationen! Wir sind alle connected.

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