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Komisch abgründig: Torsten Sträter.

© WDR/Melanie

Sinnsuche mit Torsten Sträter : Bockwurst im Unterbewussten

Das Erste bringt das aktuelle Bühnenprogramm von Torsten Sträter. Dabei ist dem Meister der Wortspiele auch wieder manch’ Wortspiel zu verzeihen.

Die „heute show“ und Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ in der Sommerpause – es gibt nicht viel frische Comedyware derzeit im Fernsehen. Desto erfreulicher das aktuelle Bühnenprogramm von Torsten Sträter mit dem genialen Titel „Schnee, der auf Ceran fällt“ (ARD, 13.7., 22.45 Uhr), das der WDR in der Rhein-Sieg-Halle in Siegburg aufgezeichnet hat.

Klar, der 56-Jährige pflegt eine durchaus verschrobene bis trockene, durchaus gewöhnungsbedürftige Verbal-Akrobatik. Wir schätzen den Mann mit der Wollmütze spätestens seitdem er sich zusammen mit Kurt Krömer zu seiner Depression bekannt hat. Für beider Gespräch über die Krankheit und ihre persönlichen Erfahrungen in der Sendung „Chez Krömer“ wurden sie 2022 mit dem Grimme-Preis in der Kategorie „Unterhaltung“ ausgezeichnet.

Ein Abend wie ein Verkehrsunfall, aber mit einem Auto aus Frottee.

Torsten Sträter über sein Programm

In der großen deutschen Comedy-Schar der Michael Mittermeiers, Johann Königs, Dieter Nuhrs, Olaf Schuberts oder auch Mario Barths war Sträter immer schon einer, dem mal ein platterer Witz verziehen werden konnte, und so darf er natürlich auch hier über die Bibel und Moses, der das Meer teilt, witzeln („Im Leben kann ein alter Mann so lange nicht das Wasser halten“), um gleich darauf über Penisgeräusche oder die richtige Temperatur zum Steak-Grillen zu sinnieren.

Komisches und bislang ungeahnt Abgründiges direkt nebeneinander, amüsante Geschichten, zeitlose Missgeschicke. Da macht es auch nichts, dass das Ceder-Programm in Vor-Corona-Zeiten begonnen wurde. Die Zote ist nie so weit entfernt, am Ende kriegt Torsten Sträter meistens die Kurve. Auch bei diesem „Abend wie ein Verkehrsunfall, aber mit einem Auto aus Frottee“, so Sträter über den Sinn der Veranstaltung. „Eine Show mit aufrüttelnden Inhalten, fragwürdigen Redewendungen, Reiseberichten,Vergangenheit, Eschweiler, das Unterbewusste, A2 und New York und Bockwurst.“ Klarer geht’s nicht.

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